Seit gestern ist Frieden

Autor*in
Günther, Herbert
ISBN
978-3-8369-5661-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
239
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hildesheim
Jahr
2018
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Hanne Hoffmann, geboren 1931, ist in ihrer Jugend treue Anhängerin der Hitlerjugend, doch als der Krieg endet, verändert sich ihr Leben. Im Laufe der Zeit verändert sich ihre zuerst sehr konservative Meinung und sie beginnt darüber nachzudenken, woran sie geglaubt hat und was sie glauben soll. Hanne beschreibt aus ihrer Sicht die Ereignisse ab November 1445, die Stimmung, die nach dem zweiten Weltkrieg herrscht und wie sie auf verschiedene Meinungen und auf die Demokratie trifft.

Beurteilungstext

In dem Buch „Seit gestern ist Frieden“ erzählt das Mädchen Hanne aus ihrem Leben in der Nachkriegszeit. Früher war sie Mitglied der Hitlerjugend und hat an deren Ideologie geglaubt. Doch das ändert sich, als Engländer kommen und das Gebiet, in dem sie lebt, einnehmen. Während des Buches erkennt man einen Gedankenwandel, der sich von dem nationalsozialistischen Denken entfernt. Sie beginnt ihren Glauben in Frage zu stellen und versucht neue Ideale zu finden, an die sie glauben kann. Unterstützt wird sie von ihrer Freundin, die eine Beziehung mit einem englischen Soldaten eingeht.
Hanne zieht in die Stadt, um auf eine bessere Schule zu gehen, und erlebt, welche Auswirkungen der Krieg dort hatte. Außerdem lernt sie einen Jungen kennen, der sie dazu bewegt, ihre neue Freiheit zu erkunden. Die 15-Jährige erkennt erst dann deutlich, wie falsch der Nationalsozialismus ist, als sie das übersetzte Tagebuch eines englischen Soldaten findet, der bei der Befreiung des KZ Bergen-Belsen dabei war. Beim Lesen werden ihr die zerstörerischen Ausmaße des Nationalsozialismus' erst bewusst.
Das Buch zeigt, wie die den Menschen eingetrichterten Ideen des Nationalsozialismus neuen Werte und Gesellschaftssystemen entgegensteht, gerade bei der Etablierung von Demokratie, Freiheit, Frieden. Überall erkennt die Nachwirkungen der NS-Zeit, die die Menschen in Deutschland noch beeinflussen. Es gibt Menschen, die aufblühen und von Demokratie, Frieden, und Gerechtigkeit schwärmen, doch gleichermaßen werden Menschen beschrieben, die überzeugt von dem Nationalsozialismus sind und einen neuen Krieg voraussagen.

Das Buch ist eine Alltagsbeschreibung der Jugendlichen Hanne und so hat man einen leicht eingeschränkten Blick auf die Ereignisse, dafür werden die Gedanken und inneren Konflikte des Mädchens sehr anschaulich und gut nachvollziehbar dargestellt. Mir gefällt diese persönliche Sicht von Hanne, denn sie fängt die Stimmung der Nachkriegszeit mit seinen Ambivalenzen perfekt ein und beschreibt den Konflikt des deutschen Volkes auf sehr realistische Weise.
Im Anhang findet man eine Zeittafel von der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler 1933 bis zur Wiedervereinigung Deutschlands 1989, mit den wichtigsten Ereignissen der Jahre kurz erklärt. Auch ein Glossar mit Begriffen der Zeit, Organisationen und im Volk benutze Wörter ist dort verzeichnet.
Ich würde dieses Buch ab 12 Jahren aufwärts empfehlen. Es ist gut verständlich, einfach zu lesen und beschreibt anschaulich das Leben zur Nachkriegszeit.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von maleri; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 23.11.2018

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