Wir sind nachher wieder da, wir müssen kurz nach Afrika
- Autor*in
- Scherz, Oliver
- ISBN
- 978-3-522-18336-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Scholz, Barbara
- Seitenanzahl
- 112
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- Fantastik
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der Titel des Buches beschreibt einen Zettel, den Joscha und Marie ihren Eltern hinterlassen um einen Elefanten nach Afrika zu begleiten. Dieser ist im Zoo entlaufen und will zurück zu seiner Herde. Mit Unterstützung eines Globus begeben sich die drei auf eine spannungsgeladene Reise in den Süden. Mit passenden Bildern von Barbara Scholz springt die Geschichte von Gefahr zu Gefahr und wirkt insgesamt jedoch überzogen und unplausibel. Außerdem wird ein klischeehaftes Afrikabild benutzt.
Beurteilungstext
Die Hauptpersonen der Geschichte - die fünfjährige Marie und der siebenjährige Joscha – verlassen ihr gemütliches Bett, als ein Elefant an ihr Fenster klopft und um Hilfe bittet. Kurzerhand wird der Riese mit dem Namen Abuu, der bis zum ersten Stock des Hauses reicht, über die Terrassentür in die Wohnung gelassen. Angemalt, damit er nicht von der Polizei vor Häuserwänden zu erkennen ist, begeben sich die drei auf eine Reise nach Afrika. Keiner von ihnen weiß, wo das genau liegt, aber ein Globus und der Instinkt des Elefanten liefern die nötigen Informationen. Die Phantasiereise springt von einer Begegnung mit einem Bären in den Bergen, zu einer Schlitterpartie ins Tal, zu einer Floßfahrt bis zum Meer, zu einem Kampf mit einer Tentakel und zu einer Auseinandersetzung mit einem Gorilla und Löwen. In Afrika angekommen werden selektive Bilder von Afrika wie Wüste und Verdursten, gefährlicher Dschungel mit Gorillas und weite Steppe mit Löwen und Elefanten benutzt, um Gefahr und Emotionen bei jeder Begegnung aufzubauen. Die Reise mit dem Elefanten dauert nur wenige Tage, bis er schließlich seine Elefanten-Urgroßmutter trifft.
Die Geschichte wird durch die Geschwindigkeit, die Reduzierung auf Gefahrensituationen mit skurrilen Rettungsstrategien und wenig ausgearbeitete Figuren unglaubwürdig. Zwar spannend, hinterlässt sie doch den Eindruck von Effekthascherei. Hinzu kommen Fehler, wie die Beschreibung Afrikas als Kakteenland.
Die Bebilderung von Barbara Scholz auf fast jeder Seite ist passend, kindgerecht und verleiht der Geschichte zusätzliche emotionale Eindrücke.
Nach dem Lesen des Buches bleibt die Frage, wie Kinder die Geschichte in ihrer Gedankenwelt verarbeiten. Zu fantastisch erscheint die Geschichte, als dass Ansatzpunkte in eine Lebenswelt übertragbar sind. Geografisch lernen sie, dass Afrika ein wildes weites „Land“ ist. Damit schafft das Buch Klischees zu erzeugen, die ein winziger Puzzlestein für eine Vorstellung sind, in der das weiße Europa zivilisiert und Afrika romantisch unzivilisiert ist. Emanzipatorisch ist dieses Kinderbuch nicht.