Wir sind nachher wieder da, wir müssen kurz nach Afrika

Schlagwörter

• Gefühle
• Natur
• Spannung
• Tiere

Teaser

"Wir sind nachher wieder da, wir müssen kurz nach Afrika" ist die Botschaft, die Joscha und Marie ihren Eltern hinterlassen, bevor sie sich auf eine Abenteuerreise begeben. Abuu, der aus dem Zoo geflohene Elefant, klopft bei den Kindern ans Fenster, um sich begleiten zu lassen auf dem Weg in seine Heimat Afrika. Kurzer Hand beschließen die Beiden: einem Riesen in Not muss man helfen - die Reise beginnt.

Beurteilungstext

Die Geschichte von der gemeinsamen Reise von dem Elefanten Abuu und den Geschwistern Joscha und Marie nach Afrika ist eine lebendige Geschichte über die Sehnsucht nach der eigenen Heimat und den eigenen Wurzeln, ebenso wie eine spannende Geschichte über das Erleben gemeinsamer Abenteuer mit ganz besonderen Freunden.

Dem Autor gelingt gleich zu Anfang ein gekonnter Bruch, indem das große an das Fenster klopfende Monster die beiden verängstigten Geschwister um Hilfe bittet, ihn dabei zu unterstützen, in seine Heimat zurückzukehren. Joscha und Marie gefällt diese Idee sofort. Nachdem sie sich der Richtung am Globus versichert haben, begeben sie sich zusammen auf die große Reise. Auf dieser treffen sie auf unterschiedliche Tiere: Eine Maus, einen Bären, einen Löwen, auf eine Riesenkrake, auf Affen und am Ende natürlich auch auf die gesuchten Elefanten. Die Tiere stellen sie vor unterschiedliche Aufgaben, die sie gemeinsam meistern, zum Beispiel erzählt Joscha dem zunächst verärgerten Bären eine Abenteuergeschichte, damit er besänftigt einschläft. Die Protagonisten der Geschichte, die Joscha erzählt, sind die drei Freunde selbst - ein gelungener intertextueller Bezug. Die Illustration unterstreicht den Inhalt der Geschichte sehr schön, so auch in dieser Szene: In einer Sprechblase sitzen die drei Freunde mit dem Bären gemeinsam.

Die Bilder sind farbenfroh und unterstreichen die unterschiedlichen Abenteuer, indem sie facettenreich gestaltet sind, während der Stil der Bilder konstant bleibt.
Die Spannung findet ihren Höhepunkt als die Geschwister ihren Freund Abuu im Ozean verlieren, als er sie vor einer Riesenkrake beschützt. Abuu, der ein geschickter Elefant ist, schafft es, sich zu befreien und kehrt zu seinen Freunden zurück. Am Ende finden alle ihre Heimat - Abuu in Afrika und die Geschwister in ihren Betten, schließlich braucht jeder seine Familie.
Diese Geschichte weckt die Abenteuerlust und das Interesse nach der Fremde.

Das Buch eignet sich zum Vorlesen beim gemeinsamen Frühstück oder auf Klassenfahrten; die Kapitel haben eine gute Länge zum Vorlesen von durchschnittlich zehn Seiten. Es ist bebildert und in großer Schrift geschrieben, sodass auch fortgeschrittene Leseanfänger das Buch selber lesen können.
Der Anfang des ersten Kapitels würde sich auch als Schreibanlass anbieten. Die ersten drei Seiten handeln von zwei Geschwistern, die alleine zuhause sind, während jemand an ihr Fenster klopft. An dieser Stelle könnten die SuS ihre eigene Weiterführung der Geschichte schreiben. Es wären auch freiere Aufgabenstellungen denkbar: Wen würdet ihr gerne an eurem Fenster klopfend auffinden und was würdet ihr gerne erleben? Auch kann die Beziehung der beiden Geschwister Anlass sein, gemeinsam nachzudenken: Wie gehen die beiden Kinder miteinander um? Was bedeutet es, einen Bruder oder eine Schwester zu haben? (Dabei sollte bedacht werden, dass sich in diesem Kontext das Nachdenken nur für Kinder eignet, die Geschwister haben.)