Als das Faultier mit seinem Baum verschwand

Autor*in
Scherz, Oliver
ISBN
978-3-407-76226-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gehrmann, Katja
Seitenanzahl
33
Verlag
Gattung
SachliteraturTaschenbuch
Ort
Weinheim
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Das Faultier ist an seinem Lieblingsbaum im Urwald am glücklichsten. Unter keinen Umständen verlässt es ihn und so beginnt eine Reise um die halbe Welt. Oliver Scherz zeigt, wie der Mensch in die Natur eingreift und was aus ihr wird.

Beurteilungstext

Ein freundlich lächelndes Faultier begegnet der Leser*in auf dem Deckblatt dieses Werkes von Oliver Scherz, gezeichnet von Katja Gehrmann. Um das Tier herum wird aber eine andere Stimmung deutlich: Eine braune Maus schaut erschrocken den Baum hinunter und ein grellorangefarbener Frosch springt aus dem Bild heraus, scheinbar weg von einer Gefahr. Doch der Fokus liegt auf dem Faultier. In der Froschperspektive wird die natürliche Umgebung des Faultieres mit seinem Baum vorgestellt. Deutlich zu sehen ist an dieser Stelle der Artenreichtum, der im Urwald vorherrscht. Die wohlige Stimmung, die für das Faultier vorherrscht, wird auch durch die Harmonie der vorwiegend grün-gelb-braunen Farben unterstrichen. Als der Baum gefällt wird, wird die Bedrohung wieder vor allem durch den Ausdruck der anderen Tiere dargestellt, das Faultier jedoch schläft an seinem Baum. Es schläft bis es in die Stadt kommt: „Bis dorthin, wo die Schornsteine rauchen und viele Maschinen dröhnen.“ Der Gegensatz der vielfältigen Natur und der unruhigen Industrie wird an dieser Stelle sehr deutlich. Autos, Schiffe und Maschinen werden in Rot dargestellt, um die damit verbundene Bedrohung für das Faultier zu verdeutlichen. Als das Tier seinen Baum wiederfindet, ist dieser zu einem Stuhl geworden. Doch auch den lässt es nicht wieder los und kommt zu einer Familie. Der Hintergrund ist nun blau, wirkt kalt und ungewohnt. Auch der Junge der Familie bemerkt, dass das Faultier nicht glücklich ist und beschließt, das Tier mit seinem Stuhl zurück in den Urwald zu schicken.
Dargestellte Figuren und Tiere wurden gezeichnet und farbig koloriert. Der Hintergrund wird in groben Pinselstrichen mit ausdrucksstarken Farben dargestellt. Es handelt sich bei den Bildern bis auf zwei Seiten um beidseitig zusammenhängende Bilder. Der Text wurde in die Bilder integriert und es finden sich vor allem Hauptsätze, nur selten gibt es längere Sätze mit enthaltenen Nebensätzen.
Dieses Erzählbilderbuch mit Sachbezug beschäftigt sich mit dem Thema Umweltschutz. Es lädt dazu ein, mit Kindern darüber zu sprechen, dass Tiere durch unser Verhalten ihren natürlichen Lebensraum verlieren und was wir dagegen tun können. Aber auch das Thema Heimat oder Heimweh kann anhand des Buches thematisiert werden. Über ein Tier an diese Thematiken herangeführt zu werden, vereinfacht es den Kindern häufig über eigene Gedanken zu sprechen. Kinder ab drei Jahren können mit Erzieher*innen und Eltern schon darüber nachdenken, es kann aber auch in der Grundschule im regulären Unterricht oder in Projekten eingesetzt werden.
Ich würde dieses Buch allen empfehlen, die sich mit (eigenen) Kindern mit den oben genannten Themen auseinandersetzen möchten. Und auch Erwachsenen mit einer Vorliebe für Faultiere darf dieses Buch nicht vorenthalten werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von juz; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 27.05.2020

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