Wilhelms Reise - Eine Auswanderergeschichte
- Autor*in
- Bär, Anke
- ISBN
- 978-3-8369-5409-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Ratz, Ute
- Seitenanzahl
- 63
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- Sachliteratur
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2013
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Im 19. Jahrhundert verlässt Wilhelm sein Heimatdorf im Spessart, um mit dem Schiff nach New York zu reisen. Dort will er arbeiten, um sich mit dem verdienten Geld eine eigene Werkstatt einzurichten. Auf seiner Reise erzählt er von seinen Erlebnissen und hält seine Beobachtungen fest. Dabei erklärt er viele Begriffe und beschreibt die Situation der Menschen, die mit ihm an Bord waren. Nach sechs Jahren kehrt Wilhelm zurück nach Deutschland.
Beurteilungstext
In insgesamt 28 Kapiteln erzählt das Sachbilderbuch die Geschichte des jungen Wilhelm, der seine Heimat verließ, um im fernen Amerika sein Glück zu finden.
Den Auftakt der Geschichte bildet zunächst eine Ich-Erzählung eines Enkels bzw. einer Enkelin. Die Person berichtet von seinem/ ihrem Ururopa Wilhelm, dessen Fotografie in der “Ahnengalerie” der Großmutter hing. Von ihm geht eine Faszination und ein großes Interesse aus, mehr über ihn und die damaligen Umstände erfahren zu wollen. Die verstorbene Großmutter hatte ein Notizbuch Wilhelms aus vergangener Zeit aufbewahrt und dies an den Nachfahren/die Nachfahrin übergeben. Das Buch bildet die Rahmengeschichte des Sachbilderbuchs. Der Nachfahre/ die Nachfahrin liest darin. Damit werden die Leser/innen “mit auf die Reise genommen” bzw. motiviert in Wilhelms Tagebuch zu schmökern, um dabei sehr viele Sachinformationen zu erfahren.
Den Schluss der Geschichte bildet eine Postkarte, die die Großmutter noch an den Enkel/ die Enkelin geschrieben hat. Sie berichtete, dass Wilhelm nach sechs Jahren wieder nach Deutschland zurückgekehrt war. Allerdings lebte er dann nicht mehr im Spessart, sondern ließ sich in Hamburg nieder.
Der umfangreiche Text ist in diverse Kapitel eingeteilt, die z.B. die Verabschiedung oder den Aufbruch thematisieren, die Zustände und Schwierigkeiten an Bord oder aber viele sachdienliche Erklärungen zur Seefahrt besprechen. Jedes Kapitel umfasst in der Regel eine Doppelseite. Das gesamte Design erinnert an vergilbte Seiten in einem Notizbuch.
Die Geschichte weist, typisch für die Gattung, keinen Spannungsbogen auf. Die Leser/innen erfahren aber immer wieder interessante Hinweise und komplettieren so nach und nach ihr Wissen. Mit Wilhelm ist eine Leitfigur gegeben, die die Leser/innen durch die Geschichte führt. Die Illustration ist ansprechend gewählt. Es wechseln sich Skizzen und eine Karte mit Fotos und Collagen ab. Durch die Gestaltungsform gewinnt das Buch an weiteren Interpretations- und Erklärungshilfen. Letztere sind einerseits durch die Leitfigur und andererseits durch die Erzählinstanz festgehalten. Eine Unterscheidung ist durch die unterschiedliche Gestaltung sehr gut möglich.
Den Gesamtabschluss des Buchs bildet eine sorgfältige Chronik zur deutschen Auswanderung nach Amerika.
Insgesamt ein sehr emfehlenswertes Sachbilderbuch!