Kirschendiebe oder als der Krieg vorbei war

Autor*in
Bär, Anke
ISBN
978-3-8369-5997-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bär, Anke
Seitenanzahl
240
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hildesheim
Jahr
2018
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Das Buch beschreibt das karge aber meist glückliche Leben der abenteuerlustigen Lotte, die nach dem zweiten Weltkrieg mit ihrer Familie im Forsthaus bei der Tante untergekommen ist.

Beurteilungstext

Das Buch ist in 36 Kapitel gegliedert, die kleine Gegebenheiten aus Lottes Leben dokumentieren. Chronologisch beschreibt die Autorin, wie es zum Einzug Lottes Familie ins Forsthaus kam, bis hin zum Auszug aus selbigem. Dazu kommt zu Anfang eine Auflistung aller Figuren mit ihren herausragenden Eigenschaften oder Positionen. Außerdem zeigt ein kleiner Lageplan, wo sich das Forsthaus und alle erwähnten Einrichtungen im Dorf befinden. Diese Informationen stimmen den Leser auf das Buch ein und er lernt die aufgeweckte, etwas aufsässige Lotte bereits kennen.

Die Autorin schreibt in Form eines Ich-Erzählers, der die Ereignisse ausschließlich aus Lottes Sicht beschreibt. Lotte ist ein elfjähriges, abenteuerlustiges Mädchen, das manchmal vor Selbstbewusstsein strotzt, doch gelegentlich auch große Unsicherheit verspürt. Der Schreibstil lässt das Kind unbekümmert und meist fröhlich wirken. Durch diese Eigenschaften wird Lotte dem Leser von Beginn an sympathisch. Trotz der Strapazen des Krieges, die im Buch zwar nur angeschnitten werden aber immer präsent sind und die für heutige Generationen kaum nachfühlbar sind, kann sich der Leser in das Mädchen und dessen Freude oder Ängste hineinversetzen. Die Autorin nutzt Frage- und Ausrufesätze, womit Lotte den Leser direkt anspricht und einbezieht. Es macht wirklich den Eindruck, als würde das Mädchen einem direkt von ihrem Abenteuer erzählen.
Wortwahl und Syntax sind einfach gehalten, wie ein Kind sie verwenden würde. Damit ist das Buch auch leicht verständlich und ermöglicht ein zügiges, flüssiges Lesen.

Das Buch ist durchzogen mit kleinen Bleistiftzeichnungen, die das Erzählte untermalen. Gelegentlich gibt es sogar eine kleine Randnotiz mit Erläuterungen. Das lockert die Geschichte auf und dient nebenbei einer besseren Verständlichkeit.

Im Nachwort schildert die Autorin, wie das Buch entstanden ist, welche Punkte auf der Realität beruhen und was erfunden ist. Dies ist wichtig für den Leser, um das Erfahrene zu reflektieren. Außerdem ist es ein Aufruf, sich mit der Geschichte, Vergangenheit und Gegenwart auseinanderzusetzen. Im Anschluss werden die wichtigsten Ereignisse der Nachkriegszeit aufgelistet, um das Buch geschichtlich einordnen zu können. Die Fotos des Zeitreisekoffers und dessen Inhalt am Ende des Buches versetzen den Betrachter in die Nachkriegszeit zurück. Typische Alltagsgegenstände sollen den Leser spüren lassen, wie es sich damals als Kind gelebt haben könnte.

Das Buch ist sehr realistisch und trotzdem außergewöhnlich unterhaltsam, was es auch für Erwachsene zu einer spannenden Lektüre macht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 29.06.2018

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