Wie man den Wind aufhält

Autor*in
Hunt, Lynda Mullaly
ISBN
978-3-570-16584-3
Übersetzer*in
Höfker, Ursula
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
322
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2020
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Der Sommer beginnt für Delsie traurig: Ihre Freundin Brandy wendet sich immer mehr von ihr ab und zudem brennt in ihr immer stärker die Frage, weshalb ihre Mutter sie verlassen hat. Im Laufe der Zeit wendet sich das Blatt und Delsie kann wieder nach vorne sehen.

Beurteilungstext

Lynda Mullay Hunt hat mit „Wie man den Wind aufhält“ einen einfühlsamen Roman vorgelegt. Blickt man in das Nachwort und vor allem die sehr langen Danksagungen, dann scheint die Autorin viele eigene Erfahrungen in ihre Hauptfigur Delsie einzubringen.
Das genaue Alter der Ich-Erzählerin Delsie ist nicht auszumachen, aber sie muss um die 12 Jahre alt sein, wie sich aus einem Rückblick auf einen Unfall in der fünften Klasse folgern lässt. Erzählt werden in 50 teils sehr kurzen Kapiteln die Ereignisse eines Sommers, wobei dezidierte chronologische Angaben fehlen, so dass teilweise größere Zeitsprünge nicht unmittelbar deutlich werden. Die erzählte Zeit ist nicht genau zu verorten, scheint aber eher Ende der 1990er oder Anfang der 2000er-Jahre zu liegen, denn die Mädchen chatten zwar miteinander, aber Smartphones spielen noch keine Rolle oder werden zumindest noch nicht erwähnt. Dafür sprechen auch die TV-Spielshows, die Delsies Großmutter so gerne schaut. Hier ist übrigens anzumerken, dass die Übersetzerin die Sendungen auf bekannte Formate in Deutschland wie z. B. „Der Preis ist heiß“ übertragen hat. Ob das gelungen ist oder nicht, sei dahingestellt.
In diesem Sommer macht sich Delsie, die bei ihrer Großmutter lebt, verstärkt auf die Suche nach ihren Wurzeln. Während der Leser zunächst davon ausgeht, es handle sich um eine Vollwaise, klärt sich nach und nach, dass die Mutter ihre Tochter schon als ganz kleines Kind verlassen hat. Der Vater ist Delsie unbekannt. Zusätzlich zu dieser Frage nach ihren familiären Umständen muss Delsie die Erfahrung machen, dass ihre beste Freundin sich unter dem Einfluss der hinterhältigen Tressa von ihr abwendet.
Allerdings erfährt Delsie durch die Bekanntschaft mit Ronan, der neu in die Stadt gezogen ist, dass andere Menschen ähnliche und z. T. auch größere Probleme als sie haben und entwickelt eine Freundschaft zu dem Jungen. Des Weiteren versteht sie nach und nach, dass die Menschen aus ihrer Nachbarschaft mehr als nur Nachbarn sind und für sie eine Art Familie darstellen. Am Ende des Sommers geht Delsie gestärkt aus ihm hervor.
Es gelingt Lynda Mullaly Hunt sehr gut, die emotionale Situation ihrer Protagonistin zu schildern und sehr einfühlsam zu erzählen. Allerdings schafft sie das erst nach dem ersten Drittel des Romans, als der Anteil der Erzählerberichte deutlich zunimmt. Anfangs dominieren lange Dialogpassagen, die den Schluss nahelegen, die Autorin habe entweder nichts zu erzählen oder könne es nicht. Das ist schade, betrachtet man das Werk im Ganzen.
Letztlich ist zu sagen, dass Hunt einen sehr gefühlvollen Roman über Abschied und Neubeginn verfasst hat, der stellenweise leichte Längen hat, aber durch seine Sprache und Intensität überzeugt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 39; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 02.01.2021

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