Wie ein Fisch im Baum

Autor*in
Hunt, Lynda Mullaly
ISBN
978-3-570-31242-1
Übersetzer*in
Weitbrecht, Renate
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
300
Verlag
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
München
Jahr
2018
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein Mut-mach-Buch für besondere Kinder. Elly ist 11 Jahre alt und hat ein riesengroßes Problem. Sie leidet unter einer Lese-Rechtschreib-Schwäche. Das ist ihr Geheimnis und dieses möchte sie unter allen Umständen für sich behalten.

Beurteilungstext

Ally ist Legasthenikerin und möchte dieses mit allen Mitteln verheimlichen. Da Ally hochintelligent ist, gelingt ihr dieses unter Einsatz ihrer gesamten Kräfte. Das Ergebnis dessen ist, dass sie von den Lehrern und Schülern unterschätzt und sogar für dumm gehalten wird. Interessant ist, wie Ally gegen Ende des Buches Anderen erklärt, wie es ihr beim Lesen geht. Sie sagt, es wäre so, als wenn die Buchstaben tanzten. Das verdeutlicht den anderen anschaulich und nachvollziehbar, wie schwer es ist, unter solchen Bedingungen Lesen zu wollen.
In ihrer Klasse gibt es eine Schülerin Shay, die Ally regelrecht mobbt. Z.B. auf S.14 “Sie lacht und sagt: "Jedes Mal, wenn Ally Nickerson etwas von sich gibt, wird die Welt dümmer."“ Der Leser bzw. Hörer kann spüren, wie sich Ally bei solchen Aussagen fühlt. Die ganze Sache wird verstärkt, weil es Mitschülerinnen und Schüler gibt, welche über solche Bemerkungen lachen. Erst der neue Lehrer Mr. Daniels erkennt Allys Problem. Damit gibt es für sie einen Hoffnungsschimmer. Im Buch wird sehr deutlich, welche inneren Kämpfe Ally durchlebt, um jemanden zu vertrauen Sie glaubt in der Zwischenzeit selbst, dass sie ein „Looser“ ist.
Ally ist durch ihr Geheimnis und ihre Angst erkannt zu werden, zur Einzelgängerin geworden. In ihrer Klasse gibt es noch andere Kinder mit besonderen Stärken, welche es auch schwer haben Beachtung zu finden, weil Shay alles bestimmt. Im Laufe der Geschichte freundet sich Ally mit zwei tollen und besonderen Kindern an. Das sind Albert und Kreisha. Die Freundschaft zueinander macht alle drei glücklich und stärkt ihr Selbstvertrauen. Es gelingt der Schriftstellerin dieses beeindruckend darzustellen und lässt die Entwicklung der Freundschaft das ganze Buch durchziehen.
Interessant ist auch die Personendarstellung des Lehrers Mr. Daniels. Als Leser oder Hörer beschleicht einen der Wunsch, bei solch einem Lehrer zu lernen. Seine Unterrichtsmethoden sind interessant und abwechslungsreich, sein Einfühlungsvermögen den Schülerinnen und Schülern gegenüber beeindruckend.
Außer ihrem neuen Lehrer hat Ally schon immer Menschen an ihrer Seite gehabt, welche sie vorbehaltlos lieben. Das sind ihr Bruder Travis, ihre Mutti, ihr Vati in weiter Ferne und ihr leider schon verstorbener Opa. So konnte sich Ally zu einem liebenswerten, mitfühlenden und hilfsbereiten Menschen entwickeln. Shay dagegen hat wohl solche Menschen nicht gekannt. Dies wird nur in einer Episode kurz angerissen. Vielleicht ist das der Grund für ihr Verhalten. Am Ende des Buches kommt Ally eine neue Erkenntnis, welche auf einem Plakat bei der Direktorin steht. "Manchmal ist das Mutigste, was man tun kann, um Hilfe zu bitten.“
Das Buch ist in 51 Kapitel unterteilt. Jedes hat eine sehr kurze Überschrift, welche sich auf den Inhalt bezieht.
Der Buchtitel ist sehr treffend ausgewählt, da ein Fisch im Baum sich wohl so fühlen muss, wie Ally, wenn sie lesen soll. Beide haben die Voraussetzungen dafür nicht.
Das Buch ist ein gelungenes Werk über das Anderssein. Es kann Kindern mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche Mut machen. Doch sollte man bedenken, das Kind mit diesem Buch nicht allein zu lassen. Gemeinsames Lesen und sich darin vertiefen kann dem Betroffenen Stärke geben. Hat jemand Schülerinnen oder Schüler in der Klasse, die davon betroffen sind, wäre es als Klassenlesestoff geeignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Sie; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 05.03.2019

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