Wer war’s?

Autor*in
Tallec, Olivier
ISBN
978-3-8369-5852-3
Übersetzer*in
Zimmer, Miriam
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Tallec, Olivier
Seitenanzahl
32
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Auf zwölf Tableaus werden einfache Fragen gestellt, die zu genauem Schauen auffordern. Älteren, allerdings noch nicht lesekundigen Kindern muss man vielleicht auch gar nicht den Text vorlesen, sondern sie fragen, wer denn nicht zu den anderen passt - und was passiert sein mag. Bei ""Wer macht Quatsch?"" wird's vielleicht schwierig.

Beurteilungstext

Das Format des Buches ist ungewöhnlich: über DIN-A4 hoch und deutlich schmaler. Dann muss man es zum Anschauen auch noch drehen, sodass die Höhe zur Breite wird. Die Doppelseiten muss man also von oben nach unten lesen und von unten nach oben umblättern. Jede zeigt meist fünf Personen, Karikaturen, Tiere, erfundene Wesen, die auf ihren kurzen Schatten stehen und fast immer je deutlich voneinander getrennt sind. Bei der Frage, wer sich nicht traut zu tanzen (""Wer traut sich, nicht zu tanzen?"" ergäbe ein völlig anderes Bild!), ist die Antwort leicht, denn nur der Junge mit dem blonden Haarschopf, der fast das ganze Gesicht bedeckt und nur ein halbes Auge, die Nase und den Teil darunter freilässt, steht still allein, mit beiden Beinen auf der Erde. Er ist, wenn wir durchnummerieren, die Nummer 10 von 12 - wenn man das Radio mit den ausströmenden Noten nicht mitzählt.
Die pädagogische Absicht, genau zu schauen und Querverbindungen zu den Fragen zu schaffen, ist deutlich. Wenn sich jemand ""wehgetan"" hat, dann kann man getrost eine kleine Träne entdecken, die aus einem Auge fällt. Und wer sie nicht findet, der kann sich auf sein Gefühl verlassen, dass ihm die mit einer weißen Binde verbundene kleine linke Hand anzeigen mag.
Das Witzige wird in den frechen ""Personen"" deutlich, die alle je etwa gleichgroß sind, alle extrem große Köpfe und deutlich zu kleine Körper haben (""Babyschema""), alle je auf sich selbst gerichtet sind und nicht darauf, betrachtet und interpretiert zu werden. Dann und wann kommt ein Zusatz aus schwarzen Linien zu den gefärbten ""Personen"" mit den schwarzen Rändern hinzu: eine Gitarre, ein Stereo-Kofferradio, eine Sitzbank, eine Leiter in das Schwimmbad.

So einfach das Buch den Erwachsenen zu sein scheint, so viel erwartet es von den jungen Betrachtern. Viele der eigenen Erfahrungen müssen miteinander verknüpft werden, um die Lösung zu finden, die man vielleicht auch in anderen Personen vermutet. Quatsch macht wirklich der Junge / das Mädchen / das Wasauchimmer, der/die/das hinter dem Kopf seines Nachbarn zwei Finger herausragen lässt. Häschen! rufen einige Kinder nach dem Fotoklick.
Wer's immer noch nicht weiß, wer's war, der darf auf die letzte Doppelseite schauen. Da stehen ""Lösungen"". Man darf aber auch kreative andere Lösungen als richtig anerkennen. Das wären dann gute Sprechanlässe.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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