Hund im Glück
- Autor*in
- Tallec, Olivier
- ISBN
- 978-3-8369-5690-1
- Übersetzer*in
- Kronenberger, Ina
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- Tallec, Olivier
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2019
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Teaser
Olivier Tallec kann Geschichten zuspitzen. Hier ist es die Sehnsucht von Hund und jungem Menschen, einander zu haben. Aber Tallec verändert die Sichtweise und wir sind gezwungen, uns die andere Seite anzuschauen, uns einzufühlen und zu verstehen. Das macht er nicht zum ersten Mal, und doch sind wir wieder überrascht. Gern wieder.
Beurteilungstext
Der ungewöhnlichen Sichtweise in der Geschichte entspricht der ungewöhnliche Druck, denn wir müssen das hoch-formatige Buch quer legen und nach oben blättern. Fast wie in einem Bilderbuchkino ist (fast) immer oben der Text abgedruckt, zentriert auf der Seite auch von den Personen lesbar, die mit einer Lesebrille ausgestattet sind (Großeltern etc.).
Die Illustration auf dem unteren Blatt ist ebenfalls doppelt zentriert, hat nur einen gedachten Rahmen, abgerundet und ‚unordentlich' gesetzt durch die blassen Hintergrundfarben.
Wir haben einen kleinen Jungen und einen Hund. Wie wir am üppig geschmückten Tannenbaum sehen, ist es Weihnachtszeit. Die Geschenke liegen eingepackt unter dem Baum, der Junge mit den großen Augen und dem unsichtbaren Mund steht darunter, denn er ist noch ganz klein. Genauso klein (oder groß) wie der junge gefleckte Hund mit der enormen Schnauze und den ebenfalls großen weißen Augen mit dem schwarzen Pupillenpunkt darin. Er hebt sich vor dem mächtigen roten Sessel gut ab, und wie selbstverständlich geht er auf zwei Beinen, die Vorderbeine sind deutlich als Arme und Hände ausgebildet. Die rechte Hand ist in Richtung des Jungen ausgestreckt. "Ich habe mir schon so lange einen gewünscht, dass ich meinen Augen nicht getraut habe ..." erzählt der Text.
Stutzig kann man werden, wenn man genau schaut, denn es ist nicht der Hund, der sich unter der Schubladenkommode ängstlich verstecken will, sondern es ist der Junge! Der Hund dagegen (wir erinnern uns an Snoopy?) hüpft und ruft und ist überglücklich.
Die Freundschaft und Vertrautheit kommt, bleibt. Es gibt nur ein kleines Problem: Der Junge wächst und wächst und der Platz auf dem Sofa vor dem Fernseher wird knapp und statt Trockenfutter gibt es Chips. Na ja.
Die Bilder beschränken sich auf wenige Teile, bei denen es doch noch einiges zu entdecken gibt: Chucks und 1960er Mobiliar der Oberklasse, zwei Hundenäpfe auf dem Tisch mit der großen weißen Tischdecke und um den Hals geknoteten Serviette. Messer und Gabel neben dem einen Napf sind beim Essen von Trockenfutter nicht besonders hilfreich. Der Humor kommt also auch nicht zu kurz, allerdings muss man ihn verstehen, vielleicht darauf hinweisen. Wenn der Junge aus der Hundehütte besser in die Katzenhütte nebenan gehen sollte, so ist eben diese ein Wohnhaus für Menschen, auch wenn hier nur einer mitspielt. Ach nein, wir sind ja auch dabei.