Das ist mein Baum

Autor*in
Tallec, Olivier
ISBN
978-3-8369-6069-4
Übersetzer*in
Kronenberger, Ina
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Tallec, Olivier
Seitenanzahl
36
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Das Eichhörnchen ist hin und her gerissen. Soll es seinen Baum und die Zapfen mit jemandem teilen oder doch lieber nicht? Eine humorvolle Geschichte um soziales Miteinander.

Beurteilungstext

Das Eichhörnchen liebt seinen Baum. Es verteidigt ihn und dessen Früchte gegen alle anderen. Die ganze Figur strahlt diesen "DAS IST MEINS!"-Ausdruck aus: der fest aufgestellte buschige Schwanz, die groß aufgerissenen Augen, die aufgestellten Ohren sowie das feste Umklammern des Baumstamms.

Auf den ersten Seiten wird aus Sicht des Eichhörnchens Besitzanspruch gestellt, doch ungefähr in der Mitte des im DIN-A4-Formats gehaltenen Buchs fängt das Eichhörnchen an zu zweifeln. Vielleicht könnte es ja doch teilen?!

Stellvertretend für das Kind im Trotzalter hat Tallec das Eichhörnchen gesetzt. So gibt es mit Figur und Story Gesprächsanlass, um aufzuzeigen, dass es doch viel schöner ist, wenn man andere mit einbezieht und teilt. Die ebenfalls von Tallec stammenden Illustrationen verdeutlichen die Trotzphase in bezaubernder Weise. So wie auch das Kind in dieser Phase niedlich und (manchmal) lieb ist, verhält es sich auch mit dem Eichhörnchen. Es will mit aller Macht seine Stärke demonstrieren und an seinem Besitz festhalten, nichts teilen. Aber irgendwann merkt es die Isolation und kommt ins Grübeln.

Tallec hat solche Situationen in Gestik und Mimik der dargestellten Figuren in herzlich witziger Art wiedergegeben. Alle charakteristischen Verhaltensweisen von kleinen Kindern finden sich in den Figuren. Da ist das aufgeregt hüpfende und erzählende Rotkehlchen, die ängstlich dreinschauende Maus, die im Schatten fast unsichtbare Gans oder auch die sich verschreckt abwendenen Käfer. Aber wie im richtigen Leben siegt am Ende die Neugier und der Wunsch, sich anderen zuzuwenden.

Die großflächig mit Tusche gezeichneten Bilder sind in aussagekräftigen, satten Farben gehalten. Manche erscheinen, als wenn mit einer zweiten Farbe und viel Wasser, ähnlich wie in der Aquarellmalerei, darübergegangen wurde, um die Konturen zu verwischen. Aber jede einzelne Zeichnung strahlt Wärme und Liebe aus. Nur eine einzige des 88 Seiten umfassenden Buches ist ohne eine Abbildung. Lediglich im unteren Drittel dieser Seite stehen zwei Zeilen Text: "Alle sollen es wissen: Das sind meine Zapfen, das hier ist mein Baum." Das strahlt so viel Besitzanspruch aus, dass es weder erklärender Worte noch einer Zeichnung bedarf.

Insgesamt ist der in großer Schrift gehaltene Text zurückhaltend. So lässt sich auch nur mit den Zeichnungen eine ganz eigene, auf das kleine Kind zugeschriebene Geschichte erfinden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von JuS; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 02.11.2020

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