Wehr dich doch, Ivo!
- Autor*in
- Borlik, Michael
- ISBN
- 978-3-522-18032-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Sartin, Laurence
- Seitenanzahl
- 120
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 8,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Mia ist irritiert. Ihr Schulfreund Ivo meidet sie seit neuestem, wo er kann. Doch woher hat er die blauen Flecken und die aufgeschürften Knie? Mia versucht dahinter zu kommen, was mit Ivo los ist.
Beurteilungstext
Die ca. 9-10-jährige Mia merkt: In der Klasse stimmt etwas nicht! Ihr Freund Ivo, dessen Vater zwar im Gefängnis sitzt, der aber immer so lustige Geschichten zu erzählen weiß, meidet sie in auffallender Weise. Nicht nur Mia beobachtet ihn daraufhin genauer, sondern auch Elvis, der Autist, den Mia jeden Morgen zu Hause abholt. Er wird in der Klasse von der Sonderschullehrerin Frau Kokowiz betreut. Mia schaut in den Pausen genauer hin und stellt fest, dass es eine ganze KinderGRUPPE gibt, deren Mitglieder blaue Flecken und aufgeschürfte Ellenbogen und Knie haben. Sie vermutet zwar richtig, dass diese Kinder in der Pause erpresst werden, findet jedoch nicht auf Anhieb heraus, WER die Erpresser sind. Der große, kräftige Tore, Sohn eines erfolgreichen Boxers, ist es jedenfalls nicht. Bei der “Aufklärung” des Falles wäre Mia beinahe selbst in Bedrängnis geraten, hätten sie nicht Elvis und Tore tatkräftig unterstützt. Die MOB-Bande wird jedenfalls entlarvt und die Täter ihrer gerechten Strafe zugeführt.
Mobbing in der Schule - das ist heute vielerorts ein ernst zu nehmendes Problem. Die Täter halten sich meist feige im Hintergrund und bedrohen diejenigen Kameraden, die schwächer und jünger sind - solche wie Ivo, der sich aus verschiedenen Gründen nicht zur Wehr setzt. Mia aber ist nicht nur mutig, sondern auch klug genug, sich ihrer Mutter anzuvertrauen und damit eine starke “Rückversicherung” zu erhalten.
Die Story ist durchaus lebensnah und realistisch erzählt. Dergleichen erleben Kinder heute nicht nur im Buch oder im Kino, sondern leider oft auch in der Realität. Mias Mut und ihre Vorgehensweise sind nicht nur geprägt von Mut und Gerechtigkeitssinn, sondern auch von klugen und folgerichtigen Überlegungen - und führen schließlich zum Erfolg.
Die Geschichte wird spannend, aber nicht mit Tendenz zur Effekthascherei erzählt. Die Charaktere sind mäßig interessant entwickelt (der “AUTIST” ist bei näherem Hinsehen ein recht cleverer NACH-Denker, der seine dusselige Lehrerin gelegentlich auf die Schippe nimmt!). Ärgerlich: Beide Lehrerinnen werden als “Negativ-Modelle” vorgestellt, die erst zum Schluss “richtig” reagieren. Und da glaubt man dem Sinneswandel nicht mehr recht!
Spannende Lektüre für Nachwuchs-Detektive ab ca. 9/10 Jahren.