Wann gehen die wieder?

Autor*in
Krause, Ute
ISBN
978-3-8369-6155-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Krause, Ute
Seitenanzahl
24
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Patchwork-Familien sind heutzutage nichts Ungewöhnliches. In diesem Bilderbuch wird fantasievoll darauf eingegangen, wie Kinder das erleben.
Das in der Ich-Form geschriebene Bilderbuch spricht den/die Leser*in direkt an. Damit wird eine emotionale Nähe hergestellt, die bei dem Thema die Identifikationsmöglichkeit erhöht.

Beurteilungstext

Die Familie des Räuberhauptmannes besteht aus den Eltern und sieben Kindern. Zwischen Mama und Papa kommt es immer wieder zu unschönen Auseinandersetzungen, die schließlich dazu führen, dass der Vater auszieht. Um den Kontakt zu beiden Elternteilen aufrecht zu erhalten, sind die Kinder gezwungen zwischen den unterschiedlichen Wohnungen zu pendeln. Immer wieder ziehen sie mit ihrem Köfferchen für einige Tage bei Mama oder Papa ein. Eines Tages erleben die Räuberkinder eine unerwartete Überraschung, als sie bei ihrem Vater ankommen. Eine Prinzessin lebt jetzt mit ihren zahlreichen Kindern bei Papa in der Wohnung. Papa hat sich neu verliebt. Die Räuberkinder empfinden die Prinzessinnen und Prinzen als Langweiler und möchten sie gerne loswerden. Der Räubervater teilt seinen leiblichen Kindern unmissverständlich mit, dass die neuen Familienmitglieder jetzt dazugehören und nicht wieder gehen werden.
Von da an gibt es alles doppelt. Es wird zweimal Weihnachten gefeiert, einmal bei der Räubermama und einmal bei Papa und seiner Prinzessinnenfamilie. Ebenso ist es mit Geburtstagen, Geschirr, Betten und Zahnbürsten. Die Räubermädchen und -jungen reisen weiterhin mit ihrem Gepäck zwischen Mama und Papa hin und her. Manchmal streiten sich die Erwachsenen in den unterschiedlichsten Konstellationen. Zuweilen ist Mama traurig, ab und zu zieht die Prinzessin ein langes Gesicht und auch der Räubervater hat Tage, an denen er über die Familiensituation grübelt. Die Räuberkinder haben keine Gelegenheit mehr, mit ihrem Vater etwas allein zu unternehmen, und diesen Zustand wollen sie ändern. Wie? Das wird hier nicht verraten. Nur so viel noch: Kleine Tiere spielen eine Rolle, die Prinzessinnen und Prinzen flüchten angeekelt und werden schließlich von den Räubern gerettet. Mama verliebt sich in einen Drachen. Dadurch bekommt die Familie noch mehr Zuwachs und alle entscheiden gemeinsam sich räumlich anzunähern. Das Hin- und Herreisen hat sich damit erledigt.
Möglicherweise hilft das Bilderbuch Kindern, die in einer ähnlichen Situation sind, ihre eigenen Gefühle einzuordnen und die Erwachsenen besser zu verstehen. Der Text des Buches ist für Kinder ab etwa 4 Jahren gut zu verstehen und unterstützt eventuell die Identifikationsmöglichkeit schon für jüngere Kinder. Die - teilweise im Comic-Stil gestalteten - ansprechenden Illustrationen stehen mit ihrer lustigen Aufmachung im Kontrast zum ernsten Trennungs- und Scheidungsthema. Außerdem bleiben die Fragen:
• warum ist die neue Frau an Papas Seite die Prinzessin und die verlassene Frau die Räuberin?
• warum fügen sich die Kinder der Prinzessin scheinbar in ihr Schicksal und die Rebellen sind die Räuberkinder?
• sind die Charaktere (Räuber, Prinzessin und Drache) „glücklich“ gewählt?
Ute Krause ist 1960 geboren und in unterschiedlichen Ländern (Türkei, USA, Indien, Nigeria) aufgewachsen. Sie studierte in Berlin visuelle Kommunikation und in München Film- und Fernsehspiel. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin arbeitet heute erfolgreich als Regisseurin, Illustratorin und Schriftstellerin von Kinder-, Bilder- und Drehbüchern. Ute Krause lebt in Berlin.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Brit; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 01.04.2022

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