Nora und der Große Bär
- Autor*in
- Krause, Ute
- ISBN
- 978-3-8369-5650-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2021
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Teaser
Ein schönes und zugleich tiefgründiges Kinderbuch, welches sich besonders für ein gemütliches Zusammensitzen an langen Wintertagen eignet. Die Bilder entführen uns in eine verschneite Winterlandschaft und in ein Dorf, in dem man sich an langen Winterabenden Geschichten über den großen Bären erzählt. Ein kleines, mutiges und neugieriges Mädchen macht sich auf den Weg, diesen Bären zu bezwingen - doch die Geschichte ändert ganz anders, als man erwarten würde.
Beurteilungstext
Die vorliegende Version ist eine vollständig neu illustrierte Version des Bilderbuchklassikers, der erstmals vor über 30 Jahren erschien. Das Buch entführt uns in eine schneereiche Winterlandschaft. Dort lebt Nora, die an den langen, kühlen Abenden den Geschichten über den großen, gefährlichen Bären lauscht, den es zu bezwingen gilt. Nora verfolgt diese Geschichten mit großem Interesse und träumt davon, die beste Bärenjägerin zu werden. Auch wenn die anderen ihr sagen, dass sie noch wachsen und stärker werden muss, dass sie den Wald und seine Gefahren noch besser kennen lernen muss, findet Nora, dass sie auch als Kind schon den Bären jagen dürfen sollte. Und natürlich hört Nora nicht auf die Bedenken und macht sich auf den Weg, um den großen Bären alleine zu jagen. Und sie trifft ihn tatsächlich. Doch die Begegnung mit dem Bären ergibt sich ganz anders, als Nora erwartet hätte. Denn der Bär ist so überragend und ein wichtiger Bestandsteil von Wald und Natur, dass Nora nicht mit einem getöteten Bären, sondern der Erinnerung an eine einzigartige Begegnung zurück in ihr Dorf kommt. Auf die Frage, wie er denn war, der Bär, antwortet das kluge Mädchen: „So groß und so alt wie der Wald (…) und genauso schön."
Das Buch erzählt viel, vordergründig die Geschichte einer Bärenjagd, die ganz anders ausgeht, als erwartet. Doch zwischen den Zeilen geht es um mehr in diesem tiefgründigen Kinderbuch. Da ist der Mythos von etwas Großem, Unheimlichen, welches zu besiegen, in den (Tag-)Träumen der Menschen verankert ist. Dass „ausgerechnet“ ein kleines Mädchen, den Träumen der männlichen Jägerschaft trotzt und sich alleine auf die Jagd nach dem wilden Bärenungeheuer macht, ist schon eine Besonderheit. Und die Geschichte deutet an, dass auch nur ein kleines Mädchen, eine so kluge und weise Lehre aus dieser Begegnung ziehen konnte.
Aufgrund seiner Tiefgründigkeit richtet sich das Buch eher an Kinder im älteren Kita-Alter. Dabei können sich über die Geschichte hinaus Gesprächsanlässe bilden, die z.B. an dem Mut des kleinen Mädchens ansetzen.