Verrat am Nil

Schlagwörter

• Abenteuer
• Historisches

Teaser

Lenz und Henrik aus dem 21. Jahrhundert, Fenne aus dem Mittelalter und Silvester und Cornelia aus dem Alten Rom sind Zeitenläufer, das heißt, sie können durch Zeitlöcher in die Vergangenheit reisen. Gemeinsam erledigen sie einen Auftrag im Ägypten des Pharao Ramses, der sie in größte Gefahr bringt.

Beurteilungstext

Die Zeitreisen der Kinder werden von der Alten Wöhr gesteuert, einer Frau aus dem Mittelalter, die als Kind selbst Zeitenläuferin war. Ihre Tagebucheintragungen sind in den Erzähltext eingeschoben. Sie enthalten viele Weisheiten und philosophische Betrachtungen über Zeit und Raum und über das Wesen der Menschen. Auch bei den Abenteuern der Zeitenläufer spielen kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Menschen eine große Rolle. Um diese über die bloße Handlung hinausgehenden Aspekte der Erzählung zu verstehen, müssen die Leser zumindest Grundkenntnisse zu den Themen “Mittelalter”, “Altes Rom” und “Altes Ägypten” und ein gewisses Verständnis für die Philosophie haben. Dies ist aber oft nicht vor dem 7. bis 8. Schuljahr der Fall.
Etwas problematisch ist demzufolge das Alter der Zeitenläufer. Sie sind jünger als 11 Jahre, denn nur bis zu diesem Alter funktionieren die Zeitreisen. An die Fähigkeiten der Zehn- bis Elfjährigen sind auch Sprache und Handlungs- ablauf der Geschichte gut angepasst. Um die ganze Tiefe der Erzählung zu erfassen, müssen die Leser aber älter sein und können sich dann möglicherweise nicht mehr mit den Helden der Geschichte identifizieren.
Die wenigen schwarz-weißen Zeichnungen unter den Kapitelüberschriften sind gelungen. Ich hätte mir aber eine umfangreichere Illustration des Buches gewünscht, die gerade Lesern mit wenig Vorwissen zum Thema “Ägypten” unter die Arme gegriffen hätte.
Insgesamt ist “Verrat am Nil” eine sehr gelungene, vielschichtige Erzählung, die weit über eine bloße Abenteuergeschichte hinaus geht.