BMX und sonst nix!

Autor*in
Tielmann, Christian
ISBN
978-3-7373-3374-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Spang, Markus
Seitenanzahl
60
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2018
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Benno ist neu in der Stadt. Mit Alexis und Matti versteht er sich sofort super. Sie könnten eine prima BMX-Bande gründen. Aber Benno hat leider nur ein altes Klapprad. Ein BMX-Rad muss her! Die drei melden sich mit ihren Rädern bei einem Talentwettbewerb an, bei dem es Geldpreise zu gewinnen gibt...

Beurteilungstext

Das Erstlesebuch „BMX und sonst nix“ von Christian Tielmann ist in der Erstlesereihe „Duden Leseprofi“ im Fischer Verlag erschienen. In der Geschichte ist Benno gerade mit seiner Mutter in eine neue Stadt gezogen. Benno hat hier noch keine Freunde, doch im Park trifft er auf Matti und Alexis, die er aus der Schule kennt. Im Gegensatz zu Benno, der ein altes Klapprad besitzt, fahren Matti und Alexis auf BMX-Rädern. Obwohl auch zwei Jungs aus Bennos Schule ihn wegen seines Klapprades aufziehen, wollen Matti und Alexis Benno in ihre BMX-Bande aufnehmen. Zusammen organisieren die Freunde ein altes BMX-Rad, das teuer repariert werden muss. Benno selbst hat nicht genügend Geld und möchte seine Mutter aufgrund des Umzugs nicht nach Geld fragen. Stattdessen meldet sich die BMX-Bande für einen Talentwettbewerb an und belegt mit ihren Fahrradkunststücken den dritten Platz. Mit dem Preisgeld ist nicht nur die Reparatur des BMX-Rades gesichert: Bennos neue Freunde kaufen ihm vom Preisgeld auch noch ein kleines Geschenk für das Fahren mit seinem BMX-Rad.

Das Erstlesebuch umfasst vier Kapitel und einige Leseverständnisfragen sowie einen Rätselteil am Ende des Buches. Die Geschichte wird größtenteils in einfachen Hauptsätzen erzählt. In der Geschichte liegt eine personale Erzählsituation bezogen auf die Hauptfigur Benno vor, was sich nicht nur im Text, sondern teilweise auch in den Illustrationen zeigt: so zeigt eine Doppelseite eine im Text beschriebene Situation von außen (hier ist Benno auch von außen sichtbar), eine kleine Illustration am Rand der rechten Doppelseite hingegen zeigt Bennos Fahrt aus dessen Perspektive. Die Illustration von Markus Spang gibt größtenteils den Text wieder und spielt dabei teilweise mit Perspektiven, was neben variantenreichen Gesichtsausdrücken die Bilder abwechslungsreicher macht. Neben der Illustration einzelner Szenen werden unterschiedliche Elemente in ergänzenden Illustrationen herausgehoben. Teilweise werden Textinhalte so erneut durch die Nutzung von Symbolen wie Pfeilen oder dem Durchstreichen einzelner Bilder verdeutlicht. Interessant ist dies auf Seite 38, da hier neben dem Wortspiel „drei Räder“ und „Dreirad“ auch der Satansbraten illustriert wird, was einerseits unterhaltsam ist, andererseits auch dazu anregen könnte, über die Bausteine des Wortes Satansbraten nachzudenken. Ein Teufelskopf in einer Pfanne macht schließlich lediglich Sinn, wenn der Satan als Teufel und der Braten als Fleischgericht entschlüsselt werden. Die Illustration kann unterstützen, die wörtliche Bedeutung abseits der übertragenen Bedeutung zu entschlüsseln (falls die übertragene Bedeutung von Satansbraten den Lesenden geläufig ist) und die Assoziation der Kinder (Bratwurst) nachvollziehbar machen.

Der Fokus auf Fahrräder setzt sicherlich an der Erfahrungswelt vieler Kinder an und greift diese auch im Wortschatz durch die Verwendung entsprechender Fachbegriffe (BMX, Ventil, Felge, Schlauch) auf. Während das BMX-Rad wahrscheinlich einigen Kindern bekannt sein dürfte, ist allerdings fraglich, inwiefern sie Vorstellungen und Erfahrungen zum Klapprad mitbringen, über das immerhin einige Menschen bei dem Talent-Wettbewerb lachen und mit dem Benno bei einem Fahrradtrick stürzt.

Positiv herauszuheben ist, dass in dem Buch die Familienkonstellation einer alleinerziehenden Mutter mit ihrem Kind angedeutet wird, ohne dies groß zu problematisieren. Im Gegenteil: Bennos Mutter repariert mit ihm zusammen sein Fahrrad, was auch als Bruch mit in Kinderbüchern immer noch häufig auftretenden Geschlechterklischees gesehen werden kann. Wichtig für die Handlung aber auch die Lebensrealität vieler Leser*innen ist neben dem Thema Freundschaft sicherlich auch, dass nicht genug Geld vorhanden ist, um sich etwas Neues kaufen zu können. Die Lösung dieses Problems ergibt sich in der Geschichte durch den Mut und die Kreativität der Kinder, ohne dass das Ende durch die Belegung eines erstens Platzes zu konstruiert wirkt.

Insgesamt handelt es sich um ein empfehlenswertes Erstlesebuch für Leseanfänger*innen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mgr; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 06.05.2020

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