Die Monsterkicker

Autor*in
Tielmann, Christian
ISBN
978-3-7891-1065-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Brenner, Lisa
Seitenanzahl
60
Verlag
Oetinger
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Hamburg
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Die Monsterkinder dürfen nicht mit in der Fußballmannschaft spielen? Na, dann machen sie eben eine eigene auf...

Beurteilungstext

In den letzten Jahren wird im Segment der Erstleseliteratur zunehmend erkannt, dass durch eigenständige Erzählanteile der Bilder auch für Erstlesende eine ansprechend-angemessene komplexe Narration entstehen kann, ohne den Leseprozess selber komplex zu machen. Da ist es nur konsequent, wenn jetzt der Oetinger Verlag in sein Erstleseprogramm auch Comics aufnimmt.

Die Geschichte des vorliegenden Bandes ist zu Beginn wenig originell: Brams Familie zieht nach Transsilvanien, und da will er natürlich im Verein (FC Blutzacke) Fußball spielen, denn er ist trotz seiner geringen Größe ein hervorragender Stürmer. Und natürlich – das ist vorhersehbar – darf er nicht mitspielen. Aber da gibt es noch Drago, seltsamer Typ, der darf auch nicht mitspielen. Und hier wird die Geschichte dann ein wenig origineller: Drago ist der Sohn von Graf Dracula und hat noch einige geisterhafte Freunde. Sie machen eine eigene Mannschaft - die Monsterkicker - auf, eine seltsame Formation, in der sehr originell Fußball gespielt wird. Und trotzdem gelingt ihnen am Ende ein Sieg gegen den FC Blutzacke.

Trotz des Erstlesebuchformates gelingt das Erzählen in Panels wunderbar - zu lesen ist vor allem wörtliche Rede in den Sprechblasen und Gedankenrede in Gedankenblasen. Nur selten sind ergänzende Erzählebenentexte nötig, denn die Bilder tragen die Handlung. Sprachlich sind damit kurze Satzeinheiten verbunden, die im Präsens stehen - das kommt Kindern am Leseanfang sehr entgegen.

Ganz im Comic-Stil sind die Figuren etwas überzeichnet, die Gestik und Mimik dadurch sehr deutlich. In Lisa Brenners Illustrationen spielen die Farben als Stimmungsbarometer eine wichtige Rolle, sie arbeitet viel mit lila Hintergründen, die nicht nur die Dämmerung darstellen, sondern auch den Grusel bisweilen andeuten - auch, wenn alle Geister sehr freundlich sind.

Interessant sind die intertextuellen Bezüge zu Draculageschichten, die sicher vielen Kindern schon in der einen oder anderen Weise begegnet sind.

Das Erzählkonzept kann hier für den Erstlesebereich als innovativ bezeichnet werden, auch wenn natürlich das Erzählen in Comics nichts Neues ist. Werden die Geschichten in weiteren Comics der Reihe origineller, können das richtig gute, motivierende Bücher werden, die gleichzeitig auch durch Selbstlesen erste literarische Erfahrungen ermöglichen.

Christoph Jantzen

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 27.02.2020

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