Unter Freunden
- Autor*in
- Fuchs, Thomas
- ISBN
- 978-3-522-17877-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 269
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der unumstrittene Star im Internat in Hausenthal ist zweifelsohne Greg. Er hat sich durch geschicktes Taktieren ein Imperium aufgebaut, er hält quasi alle Fäden in der Hand. Ist das auch wirklich so? Oder gilt “Wer zuletzt lacht, lacht am besten!”?
Beurteilungstext
Der Autor hat sich ein außerordentlich schweres Thema ausgesucht, das er in den Lesehorizont von jungen Menschen heben will. Aus welchem Grund sollte die Zielgruppe zu diesem Buch greifen, das sich mit der Erziehung von aussichtslosen Fällen beschäftigt. Die Lektüre des Buches macht allerdings deutlich, dass es weniger um die Erziehung von Schulversagern, sondern vielmehr um die Manipulierbarkeit menschlicher Existenz geht. Der Autor hat die in sozialen Systemen wirkenden Mechanismen sehr genau beobachtet und in sein Buch eingearbeitet. Allerdings hat Thomas Fuchs den schlimmsten Fall angenommen, nämlich den, dass kein Gegenpol, niemand unter den Schülern da ist, der dem großen Lenker weder intellektuell noch an krimineller Energie Paroli bieten kann. In diesem Sinne ist das Buch vielleicht etwas einseitig gelungen. Im übrigen wird vor dem Leser die gesamte Palette von abweichendem Verhalten einer geschlossenen Schülerschaft eines Internats ausgebreitet. Das Sprachverhalten, nicht unbedingt immer literarisches Vorbild, ist dem Zeitgeist verbunden. Um das Buch nicht in einer reinen Bestandsaufnahme zu belassen, werden die verschiedensten Beziehungskisten aufgemacht, Sex, Drogen und andere Dinge eingearbeitet, damit auch dem Nervenkitzel gehuldigt wird. Den Helden des Buches treiben Ausübung von Herrschaft an, unter der Schülerschaft befindet sich keine Persönlichkeit, die offen diesem Treiben ein Ende zu versetzen mag. Schade! So muss der Autor auch wieder zu einer externen Autorität greifen, die ex auctoritate dem Treiben ein Ende setzt bzw. setzen kann. Ein bemerkenswerter literarischer Versuch, gegen Ende etwas zu ausführlich.