Unter Freunden

Schlagwörter

• Angst
• Freundschaft

Teaser

Leo und Sara “fahren” gemeinsam in das Internat Hausenthal ein, dass gescheiterten Jugendlichen reicher Eltern eine Möglichkeit bietet, doch noch zu einem Schulabschluss zu kommen. In Greg glauben sie einen neuen Freund gefunden zu haben und merken zunächst nicht, wie sie und viele andere in der Schule von ihm beeinflusst und manipuliert werden. Ein böses Spiel nimmt seinen Lauf.

Beurteilungstext

Hausenthal ist der Ort unseres Geschehens. Ein fiktiver Ort, ein fiktives Internat, in das Jugendliche eingewiesen werden, deren Eltern reich genug sind, ihren verwöhnten und missratenen Sprösslingen doch noch zu einem Schulabschluss zu verhelfen. Schon zu Beginn wird klar gemacht: Wer es in Hausenthal nicht packt, hat verloren.
Leo und Sara kommen dort gemeinsam an, dies ist genug, um zu einer engen Freundschaft zwischen den beiden zu führen. Doch dann gerät Leo in die Fänge von Greg, der mit Charme, ausgezeichneten Manieren und Gönnerhaftigkeit jeden in seinen Bann zieht. Auch Leo kann ihm nicht widerstehen und ist bald wie einige andere, eine Marionette an Gregs Fäden. Greg nutzt alle Vertraulichkeiten für seine Vorteile aus, es scheint, als habe er sogar den Schulleiter in der Hand.
Leo und Sara bemerken, wohin die Reise geht, als Saras Freund Ned das Internat verlassen muss, weil Greg ihm Drogen in den Schrank geschmuggelt hat und man Ned nicht glaubt. Da erkennen Leo und Sara den Ernst der Lage und beschließen, Greg das Handwerk zu legen.
Die Geschichte beginnt mit einem sehr realen Bezug, man kann sich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Jeder in Hausenthal hat ein dunkles Kapitel im Lebenslauf, von dem der Leser allerdings nichts erfährt. Die Charaktere bleiben oberflächlich, man erfährt wenig über die Lebensumstände der einzelen Schüler. Lediglich Leos Erlebnisse, als sein Vater seine Mutter mit einer Prostituierten betrügt und Leo dazu kommt, werden offen gelegt. Daran wird Gregs Methode offenbart, mit der er Leo und andere Schüler unter Druck setzt. Greg nutzt die Schattenseiten der Mitschüler aus, um sie zu erpressen, zu manipulieren und sogar, um sie , wie bei Ned, von der Schule zu entfernen. Greg beherrscht dieses Buch nach Belieben!
Doch als Leo und Sara sein Strickmuster verstehen, beschließen sie, ihm das Handwerk zu legen. Greg merkt zunächst nichts und wähnt sich in Sicherheit. Großspurig macht er sich über Leo lustig, als dieser versucht, Gregs Abschlussarbeit zu manipulieren, damit Greg seinen Abschluss schafft, den er absichtlich verhauen wollte, damit er nicht nach Hause muss.
Schließlich ereilt Greg genau diese Strafe, er wird aus Hausenthal entlassen, muss nach Hause und eine normale Schule besuchen.
Wenn man davon absieht, dass die Personen etwas mehr Tiefgang vertragen könnten und etwas mehr Hintergründe hilfreich wäre, ist dies ein gut gelungenes, interessantes Buch, gut zu lesen, sprachlich jugendlich orientiert und flüssig geschrieben.