Unsichtbare Augen
- Autor*in
- Borlik, Michael
- ISBN
- 978-3-551-35604-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 255
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 5,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Dominiks Zeitvertreib findet nur nachts statt. Er besucht dann leerstehende Villen, berauscht sich an dem Luxus der der Häuser und verläßt den Tatort ohne etwas mitgenommen zu haben. Sein Tun bleibt nicht unbeobachtet. Der Unbekannte allerdings nimmt Wertvolles mit und macht Dominik zu seinem gefügigen Werkzeug. Dominik muß eine Entscheidung treffen.
Beurteilungstext
Der Autor lokalisiert die Ereignisse präzise nach Köln. Dadurch wird der Leser sehr nahe an das Geschehen herangeführt, als Leser wird man quasi ein Mitglied der Clique um Dominik. Und diese Clique hat es in sich. Jedes Mitglied ist in irgend einer Weise belastet. Allen voran Dominik, der unter den familiären Problemen zu leiden hat. Die Grundtönung des Buches ist eher düster und bildet eine spezielle Schicht in der Großstadt Köln ab. Auf dieser Basis agiert jetzt der Einzelgänger Dominik, der sich als edler Einbrecher darstellt und in dieser Funktion dem grauen Alltag in Schule und Familie zu entkommen versucht. Dass dieser Krug irgendwann zerbrechen muss ist dem Leser schon bald klar. Der Autor verrät die Lösung erst gegen Ende der Einbruchsserie, versorgt den Leser aber bis dahin mit allen Überlegungen, Streitigkeiten, persönlichen Verdächtigungen oder Ärgernissen im Leben Dominiks. Michael Borlik hat eine feines Gespür für geschlechsspezifische Verhaltensweisen, z.B. die Schilderung der Intensität der Beobachtung von Mann und Frau. Kommunikationstechnisch ist der Autor auf der Höhe der Zeit, Internet und E-mail gehören einfach zu einem Buch dieses Zuschnitts dazu. Sprachlich bewegt sich der Autor auf den üblichen Bahnen, auf Vulgärausdrücke kann man offensichtlich nicht verzichten. Für spannende Lektüre ist also gesorgt. Was mich an diesem Buch grundsätzlich negativ berührt, ist die ausführliche Darstellung eines abweichenden Verhaltens, das in keiner Weise akzeptabel ist. Dominiks Vita hat einen Bruch erlebt, der sich nicht so leicht, wie es der Autor dem Leser vermitteln will, ungeschehen machen lässt.