Tupac is back

Schlagwörter

• Außenseiter
• Freundschaft
• Gewalt
• Rassismus

Teaser

Cem und Eddy sind geschockt: das Tupac-Graffiti in ihrem Viertel wurde übermalt. Aber dann sitzt da ein Mann auf der Bank davor, der ihrem großen Vorbild als Gangsterrapper verblüffend ähnlich sieht. Ist Tupac zurück, ausgerechnet in ihrem spießigen Viertel? Was wird er zu ihrer Musik sagen?

Beurteilungstext

Die Idee, ein Idol wieder auferstehen zu lassen, ist zunächst so einfach wie genial. Ein bisschen Mystik, ein bisschen Komik, alles verpackt in Jugendsprache, sollte gut ankommen. Leider kommt Steinfeld aber an bestimmten Klischees nicht vorbei. Deutsche sind hier in der Regel dumpfe Rassisten, borniert und spießig. Wer einen Migrationshintergrund hat, ist von vorne herein ein besserer Mensch. Die türkische Großmutter, die ihre Begeisterung für einen Rapper wie Tupac an den Enkel weitergibt, wie realistisch ist das? Egal, die Handlung ist spannend, greift vieles auf, was Jugendliche im Alter von Cem und Eddy umtreibt. Wer bin ich, wer will ich sein? Für beide Jungen eine schwierige Frage. Auch die erste, schüchterne Liebe, die ständige Angst, sich lächerlich zu machen, sei es mit ihrer Musik und ihren Texten dazu, Cems Zeichnungen oder ganz einfach ihrem Aussehen, das belastet Teenager nun einmal. Da ist eine Art väterlicher Freund, noch dazu ein Rapperidol, wirklich hilfreich. Es wird nie ausgesprochen, wer er ist, wie es sein kann, dass er tatsächlich da ist, aber die Handlung lässt keinen Zweifel an seiner Identität. Ohne allzu viel Einmischung gelingt es ihm, den Jungen einen eigenen Weg aufzuzeigen, ihnen klarzumachen, dass sie sie selbst sein sollen, zu ihrer Umwelt stehen, nicht Dinge kopieren wollen, die sie nur vom Hörensagen kennen. Als er wieder verschwindet, hat sich für die Freunde vieles verändert, auch sie selbst. Bei allen Klischees, die es hier leider auch gibt, ist doch die wesentliche Aussage: glaube an dich selber, definiere dich nicht über andere, lass niemand über deine Art zu leben bestimmen. Manchmal wäre allerdings eine Art Glossar am Ende hilfreich gewesen, nicht alle Ausdrücke haben sich mir erschlossen. Leider gibt es nur eine Liste der im Text angesprochenen Lieder. Für Rap-Fans sollte das aber kein Problem sein.