Stimmen im Park

Autor*in
Browne, Anthony
ISBN
978-3-407-76083-8
Übersetzer*in
Baumann, Peter
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Browne, Anthony
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Weinheim
Jahr
2010
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
5,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Charles geht mit seiner mürrischen Mutter und dem Hund im Park spazieren. Auch das Mädchen Sonnenschein ist mit ihrem arbeitslosen Vater und dem Hund im Park. Nacheinander erzählt jede Person, wie es im Park war. Jeder sieht den Park in einer anderen Stimmung.

Beurteilungstext

Vorliegendes TB von Anthony Browne erschien bereits 1998 im Lappan Verlag. Nach wie vor ist es immer noch sehr lesens- / betrachtenswert.
Die vier Stimmen erzählen vier Geschichten, die zwar alle gemeinsam erlebt haben, jedoch immer unter einem anderen Blickwinkel, in einer anderen Stimmung - jeder erzählt eine andere Geschichte. So wählt Browne für jede Stimme einen anderen Schrifttyp und setzte die Stimmung der verschiedenen Personen kongenial in der Illustration um. Die 4 Personen selbst sehen bis auf den Kopf wie Menschen aus und agieren auch wie diese - Browne gibt ihnen aber einen Gorillakopf! So findet zwar eine Entfremdung statt, die uns aber den Spiegel trefflich vorhält.
Zuerst erzählt die strenge und mürrische Mutter, die Sohn und Hund unter Kontrolle hält, dann der arbeitslose Vater, der auf der Parkbank Stellenangebote in der Zeitung liest, schließlich das Mädchen Sonnenschein und zuletzt der Junge Charly, die wie die beiden Hunde miteinander spielen.
Die Mutter sieht in ihrer Kleidung fast aus wie ein Soldat und in ihrer Geschichte spiegelt sich auch in der Illustration viel Aggressivität. Die Bäume wirken bedrohlich mit ihrem roten Laub, ein Baum brennt sogar wie eine Kerzenflamme. Der Vater ist niedergeschlagen, so ist auch die Hochhausumgebung hinter der Mauer und der Park mit den kahlen Bäumen trist und hoffnungslos. Erst auf dem Nachhauseweg erscheinen Lichtpunkte: Sterne am Himmel, bunt erleuchtete Fenster, Mona Lisa und der Weihnachtsmann (vorher ein Bettler) tanzen auf dem Bürgersteig, dessen Laterne nun als Schneeglöckchen gemalt ist. Wunderbar auch die Stimmungsdarstellung der beiden Kinder: Für Charly ist alles trist bis er auf das Mädchen Sonnenschein (nomen est omen) trifft! Schlagartig verändert sich die tote Landschaft in eine blühende, sonnendurchflutete.
Browne verwebt in seinen surrealistischen Illustrationen wunderbar Traumbilder mit der Wirklichkeit, wodurch er aussagekräftige Kontraste herstellt. Hier wird deutlich, dass der Mensch selbst in seiner Befindlichkeit die Welt macht, die somit ganz unterschiedlich sein kann.
Sehr empfehlenswert für Leser zwischen 6 und 10 Jahren.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPMK.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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