Stille Feindin

Autor*in
Kui, Alexandra
ISBN
978-3-570-16275-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
320
Verlag
Gattung
Biografie
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Psychothriller für jugendliche über beste Freundinnen, offene Rechnungen und ein gefahrliches Doppelspiel.

Beurteilungstext

Der Einstieg in die Geschichte ist sehr spannend gestaltet und wirft sofort eine Vielzahl von Fragen auf.

Farina ist als Protagonistin eine sehr vielschichtige Persönlichkeit. Hinter ihrer taffen Fassade steckt allerdings eine verletzliche Seele, die sich nach Geborgenheit und Harmonie sehnt. Ihre Vergangenheit wurde von vielen Schicksalsschlägen geprägt. Sie kann nicht loslassen und obwohl sie weiß, dass es falsch ist, begibt sie sich anfangs auf den falschen Weg. Die vermeintliche Konfrontation mit ihrer Vergangenheit stürzt sie in eine tiefe Krise. Dennoch meldet sich immer wieder ihr Gewissen und beeinflusst ihr Handeln nachdrücklich. Ihre Charakterstärke ist bewundernswert.

Auf der anderen Seite haben wir Tami. Das zarte, stille und unsichere Mädchen von nebenan. Auch ihre Welt ist nicht vollkommen und wird von den psychischen Problemen ihrer Mutter überschattet.
Tamara entwickelt sich im Laufe der Handlung und unter Farinas Einfluss von der unscheinbaren Maus zu einem selbstbewussten aufgeblühten Schmetterling.

Die Freundschaft der beiden ist von Bewunderung, Misstrauen, Neid und stellenweise sogar Hass geprägt. Dennoch scheinen sich beide zu brauchen. Keine Freundschaft ist einfach oder selbstverständlich. Jeder muss seinen Teil dazu beitragen.

Dem Leser wird im Laufe der Geschichte mitgeteilt, welche Verbindung zwischen Farina und Tamis Familien besteht, welche Schrecken aus der Kindheit Farina noch heute verfolgen und ob die Freundschaft der beiden all diese Hürden übersteht.
Wie weit darf Rache gehen, wenn einem in der Vergangenheit das Liebste genommen wurde und somit die Zukunft besiegelt wurde? Was würde man selber tun, stünde man plötzlich der Person gegenüber, die alles zu verantworten hat?
Ein zentrales Thema dieses Jugendthrillers sind ebenjene Gefühle, die einen womöglich beherrschen, ohne, dass man dies überhaupt möchte. Doch man ist nicht fähig seine Gedanken selbst zu steuern, etwas in einem übernimmt die Kontrolle. Der Leser verfolgt gebannt das Gefühlschaos, in dem sich die Person befindet. Hofft, dass sie doch zur Einsicht kommt, doch noch einmal die Kurve kriegt. Doch was tun, wenn die Schatten der Vergangenheit zu sehr auf einem lasten? Wenn sie sich nicht einfach abschütteln lassen?

In verschiedenen Rückblenden erfährt der Leser außerdem mehr über die handelnden Personen. Ich finde diese Sicht auf die Dinge sehr gut gestaltet und so werden bestimmte Reaktionen in der Gegenwart verständlicher.
Alexandra Kui versteht es, die Gefühle aller Personen so intensiv und tiefgreifend darzustellen, dass der Leser die Empfindung verspürt, selbst ein Teil dessen zu sein. Eine Geschichte, die nachdenklich stimmt und einen tief bewegt.

Alexandra Kui hat eine Geschichte konstruiert, die noch einige Zeit nach dem Lesen in den Köpfen nachklingen wird und ebenso zum Nachdenken anregt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von CaZo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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