Solange es hell ist

Schlagwörter

• Familie
• Gender/Geschlecht
• Tod/Sterben

Teaser

Mika macht sich mit ihren Geschwistern Penny (11 Jahre) und Elias (6 Jahre) auf die Suche nach einem dänischen Leuchtturm, den ihre Mutter immer gezeichnet hat und hofft so, ihren Vater wiederzufinden. Das Road-Movie beschreibt aus ihrer Sicht, wie ein Mädchen erwachsener als die Erwachsenen sein muss, weil sie Verantwortung für ihre Geschwister übernimmt.

Beurteilungstext

Mika muss improvisieren, um ihrer Mutterrolle gegenüber den beiden kleinen Geschwistern entsprechen zu können. Und dass das nicht immer legal zugeht, ist dann nicht ihre Schuld.
Chaotisch beginnt die Reise, als Mika ohne Führerschein durch Deutschland nach Dänemark mit dem Auto der Mutter fährt. Und chaotisch endet sie, als sie Johannes, in den sie sich unterwegs verliebt hat, doch vor einem der vielen Leuchttürme, die sie abgereist sind, wiedertrifft.
Chaotisch ist auch ihre Sprache, die von der Autorin betont jugendnah gestaltet ist, etwas zu burschikos und großspurig, um die eigenen Unsicherheiten zu verdecken.
Mika und ihre Geschwister sind typische Vertreter ihres Milieus: Jeder von ihnen hat einen anderen Vater, die Mutter kämpft als Alleinerziehende darum, sich durch das Leben zu schlagen, doch schließlich bleibt Vieles an Mika, der Ältesten hängen. Sie weiß ganz genau, dass man ihr und ihren Geschwistern mit Vorurteilen begegnen wird und sie versucht selbstbewusst damit umzugehen.
Erst mit der Zeit merkt man, warum Mika sich auf die vergebliche Suche nach ihrem Vater aufgemacht hat: Die Mutter ist an einem Blutgerinsel in ihrem Kopf gestorben. Hilfe kommt schließlich von einem ihrer Verehrer, der sich vor der Verantwortung gegenüber den fremden Kindern nicht drückt.
Der Roman zeigt differenziert ein starkes Mädchen, das dennoch durch die Situation überfordert ist.
Der Roman ist der fünfte Jugendroman der 1973 geborenen Autorin Alexandra Kui.