Sommernachtserwachen
- Autor*in
- Rosoff, Meg
- ISBN
- 978-3-7373-4251-3
- Übersetzer*in
- Jakobeit, Brigitte
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 255
- Verlag
- MeyersDuden
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Frankfurt/Main
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Teaser
„Alle reden von der großen Liebe, als wäre es die wunderbarste, lebensveränderndste Sache der Welt. Irgendetwas passiert, heißt es, und du spürst es sofort. Genau so war es, als ich Kit Godden traf. Ich schaute ihm in die Augen, und ich spürte es sofort. Das Dumme war nur, dass alle anderen es auch spürten. Allen anderen ging es wie mir.“
Beurteilungstext
Sommernachtserwachen. Das erinnert sofort an den Sommernachtstraum von Shakespeare. Und tatsächlich, auch dieses Buch spielt im Sommer, es geht um eine bevorstehende Hochzeit, um Liebe, Zerstörung und Eifersucht. Und um Shakespeares Hamlet. Das englische Original heißt jedoch anders: „The great godden“.
In der jährlich gleichen Sommerhausidylle einer Londoner Familie am Strand kommen diesen Sommer Kit und Hugo Godden dazu. Mit dem Auftauchen der Brüder beginnt das Zerbrechen der Idylle. Der schöne, charmante Kit und der verschlossene Hugo sorgen nicht nur bei den vier Kindern der Familie für Unruhe. „Und dann(…)sah mich Kit mit einem so wissenden und selbstironischen Lächeln an, dass ich nicht anders konnte, als ein klein wenig zurückzulächeln. Sein Spiel, seine Regeln.“ Und am Ende des Sommers ist nichts mehr, wie es vorher war.
Die 255 Seiten lesen sich schnell. Viele Dialoge beleben die Schilderung der Erzählstimme, aber auch Auslassungen bringen die Handlung voran.
„Hope möchte, dass wir uns in der Reihenfolge unseres Alters aufstellen: Ich, Mattie, Tamsin und Alex.“ So erfahren wir, dass die Erzählstimme älter als ihre 16-jährige Schwester sein muss. Es ist eine ungewöhnliche Erzählperspektive: Jemand, dessen Namen wir nie erfahren, dessen Geschlecht wir am Ende vielleicht erahnen, beschreibt aus der Beobachtungsrolle die Ereignisse des Sommers, ohne viel über sich selbst zu verraten. Das Sommerhaus, die Geschwister, Eltern und ein befreundetes Paar werden liebevoll und lebensecht geschildert. Die Erlebnisse der Anderen werden aus der Distanz beobachtet und erzählt, eigene Erlebnisse kommen wenig vor.
Meg Rosoff hat für ihre Jugendbücher zahlreiche Preise bekommen, unter anderem den renommierten Astrid-Lindgren-Preis und den deutschen Jugendliteraturpreis. Auch „The great godden“ ist bereits für drei Preise nominiert.
Laut der Times ist diese Sommergeschichte „Viel zu gut, um nur als Jugendbuch wahrgenommen zu werden.“ Die literarische Sprache, die ungewöhnliche Erzählperspektive und zahlreiche Kommentare geben dem Times-Zitat recht.
Ein kurzer Roman, nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene geeignet.