Schuhhaus Pallas - Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte
- Autor*in
- Fried, Amelie
- ISBN
- 978-3-446-20983-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 188
- Ort
- München
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Zufällig erfährt die Autorin Amelie Fried vom Schicksal ihrer Familie in der Nazizeit. Sie recherchiert und erzählt hier die Geschichte ihres jüdischen Großvaters, verheiratet mit einer Christin, der in Ulm das Schuhhaus Pallas besaß und nach 1933 mit seiner Familie unter den Nazis zu leiden hatte.
Beurteilungstext
Als Amelie Frieds Mann zufällig 2004 im Leo Baeck Institut in New York auf den Namen Max Fried stößt, beginnt die Autorin sich mit der Geschichte ihrer Familie zu befassen. Zwar wusste sie, dass ihr Großvater Jude war, doch über die Nazizeit wurde in der Familie geschwiegen.
Drei Jahre lang forschte sie in Archiven und versucht das Schweigen in der Familie zu brechen. Gleichzeitig will sie die Familiengeschichte für ihre Kinder aufschreiben und es ist auch eine Auseinandersetzung mit ihrem bereits verstorbenen Vater, der nach dem Krieg ein angesehener Zeitungsverleger in seiner Heimatstadt Ulm wurde, ein gutbürgerliches Leben führte, jedoch sein Leben lang über die Nazizeit schwieg. Durch das Enthüllen des Familienschicksals kann sie rückblickend das distanzierte und kühle Verhalten des Vaters erklären.
Zum Ausdruck bringt sie neben ihrer Betroffenheit auch ihre Wut und Trauer über das lange Schweigen der Familienmitglieder, die sich nicht im Gespräch mit dem erlittenen Schicksal auseinandersetzen wollten und diese Zeit als ein Familiengeheimnis hüteten.
Die Autorin schreibt eine Familiengeschichte, die exemplarisch für jüdische Familien der Nazizeit ist. Sehr persönlich schreibt Amelie Fried über ihre Recherchen, ist aber immer um Sachlichkeit bemüht.
Viele Fotos, auch von Dokumenten, belegen diese Familiengeschichte und bringen dem Leser die Personen nahe.
Eine Biografie, die den Leser betroffen macht und sich mit unserer jüngsten Vergangenheit auseinandersetzt, die wie in diesem Fall noch persönliche Auswirkungen bis heute hat.
Sehr empfehlenswert