Schuhhaus Pallas - Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte

Autor*in
Fried, Amelie
ISBN
978-3-446-20983-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
186
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2008
Lesealter
16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Amelie Fried berichtet vom Schicksal ihrer Familie während des Nationalsozialismus. Sie erzählt von ihrem jüdischen Großvater und dessen christlicher Frau, den Schikanen gegenüber der Familie, die einen Schuhgeschäft in Ulm besitzen, der Zeit im KZ und über den Bruder und die Schwägerin ihres Großvaters, die von den Nazis deportiert und getötet werden.

Beurteilungstext

Dass ihr Großvater jüdischen Glaubens war, wusste Amelie Fried schon lange. Welches Schicksal ihre Familie jedoch während der Nazizeit widerfuhr, erfährt sie nur zufällig.
Durch einen Besuch ihres Mannes im Leo Baeck Institut in New York, welches die Geschichte der Juden in Deutschland erforscht, stößt Amelie Fried durch Zufall auf ein lange gehütetes Familiengeheimnis.
Sie recherchiert fast drei Jahre und schreibt über ihre Familiengeschichte, nicht ohne in den einleitenden Worten die Wut, Trauer und Ratlosigkeit zum Ausdruck zu bringen, die sie empfindet, wenn sie darüber nachdenkt, dass viele Familienmitglieder so lange geschwiegen haben.
Sie empfindet das Buch auch als Auseinandersetzung mit ihrem 1981 verstorbenen Vater, unter dessen distanziertem Verhalten sie als Kind und Jugendliche gelitten hatte. Die Geschichte ihres Vaters, der nie mit seinen Kindern oder Enkelkindern über seine Erlebnisse als Sohn einer Mischehe sprach, schreibt sich auf und stellt es all denjenigen zur Verfügung, die wissen möchten, was damals geschah.
Eine Familiengeschichte, die m.E. exemplarisch für so viele jüdische Familien während der Nazizeit steht und uns stets wachrüttelt, diesen Teil der deutschen Vergangenheit nicht zu vergessen.
Wenngleich es ein berückendes Thema ist, hat Amelie Fried es verstanden, den Leser an das Buch zu fesseln. Zahlreiche Fotos und ein Familienstammbaum am Ende des Buches gewähren einen genauen Einblick in das Leben der Familie Fried.
Durch eine genaue Recherche bemüht sich die Autorin um eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.
Eine sehr empfehlenswerte Familiengeschichte, absolut lesenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von hebah.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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