Schuhhaus Pallas
- Autor*in
- Fried, Amelie
- ISBN
- 978-3-86717-245-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 4
- Verlag
- Der Hörverlag
- Gattung
- –
- Ort
- -
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 19,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Amelie Frieds Großvater war Schuhhausbesitzer in Ulm und geriet nach 1933 ins Visier der Nazis. Durch Zufall überlebt er. Amelie Frieds Vater wird der große Zeitungsverleger seiner Stadt. Nie redete er über die Nazizeit.
Beurteilungstext
Hier liegt uns die sehr persönliche Recherche der Amelie Fried über ihre eigene Familie vor. Mit ruhiger Stimme und sehr angenehmem Tonfall beginnt ihre Erzählung und versetzt den Zuhörer sehr schnell in jene Zeit vor Beginn des Dramas, bis schließlich hinein in die Katastrophe. Ausführlich, unter spürbar emotionaler Ergriffenheit jedoch sachlich und zu jeder Phase frei von persönlicher Anklage erzählt sie über die Familientragödie der Frieds. Jedes Verwandtschaftsverhältnis wird erläutert, alle Beziehungen untereinander in ungebrochener Intensität beschrieben. Es gelingt ihr unschwer, die Maschinerie der Nazizeit in unglaublich spannender, berührender Weise darzustellen. Wunderbar ist die so stets kontrollierte, gut tonierte Stimme der Amelie Fried, denn durch ihre Bemühung der Objektivität kann der Zuhörer sehr gut dem emotionalem Erleben folgen. Alle in der Recherche aufgeführten Familienmitglieder wie andere Personen des Geschehens erhalten Gesichter und Charakter. Es ist bewundernswert und bedarf einer langjährigen Vorbereitung, die familiären, so wie die politischen Zusammenhänge sachlich korrekt, unter der Berücksichtigung der individuellen Beweggründe zu sammeln.
Die Geschichte der Familie Fried steht ganz sicher gegen ein Vergessen der Nazizeit und für eine sachliche wie berührende Information des Ausmaßes einer solchen Ideologie. Bemerkenswert stellt sie zu dem familiären Leid außerdem noch sehr ehrliche die Stellung ihrer Person zum Vater dar.
Eine persönliche, für alle Generationen und gegen das Vergessen stehende Biographie.