Schrei

Autor*in
Berg, Eric
ISBN
978-3-8415-0442-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
152
Verlag
Oetinger
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
7,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Am Ende der Sommerferien kommt es in einem abgelegenen Nobelinternat zu einem Amoklauf. Die Geschichte wird aus der Perspektive der Hauptpersonen und vieler anderer mitbetroffener Jugendlicher, meist Internatsschüler, erzählt.

Beurteilungstext

Eric Berg hat mit diesem Buch einen sehr anspruchsvollen Psychokrimi geschrieben, der seine Leser mit Problemen geradezu überhäuft: Da wird einmal der Psyche des Amokläufers nachgespürt, einschließlich dessen schwieriger Jugend, im Schatten des Weggangs des Vaters und des Selbstmords der Mutter; als positive Vergleichsfigur wird ihm sein Freund Simon gegenübergestellt, dessen Jugend kaum weniger schwierig war, der aber daraus eine ganz andere Lehre gezogen und eine viel positivere Lebenseinstellung gefunden hat. Daneben stehen die normaleren Probleme von jungen Leuten im Teenageralter: Liebe und Verliebtsein, Teenagerschwangerschaften, Außenseiter, Mobbing, dann auch noch ein Lehrer, der seine Schülerin sexuell belästigt, und schließlich ein eifersüchtiger Dorfjunge, eine Art Stalker, der allerhand gemeine Streiche verübt. Das ist des Guten ein bisschen zu viel. Aufgebaut ist der Roman sehr raffiniert: Von Anfang an weiß man als Leser, dass etwas Furchtbares geschehen ist, doch erst ganz zum Schluss erfährt man genau, was das war. Schon von Anfang an wird die Erzählung aus Lulus Perspektive, also der Perspektive der wichtigsten Hauptperson, unterbrochen von inneren Monologen ihrer Freunde, Mitschüler, aber auch indirekt Betroffener. Häufig beginnen diese Teile mit einer Verteidigung – niemand gesteht wirklich seine Schuld ein. Das Ende des Buches ist einigermaßen versöhnlich: Lulus Freundin erwacht aus dem Koma, ihr Baby wird geboren und von seinen jungen Eltern geliebt, Lulu lebt, alle Hauptpersonen scheinen die Kraft zu finden, ihr Leben sinnvoll weiter zu führen. Zwei Fragen bleiben offen. Das Buch ist spannend, die Sprache passend zu den Personen gewählt. Doch mit den angesprochenen Problemen und den schlimmen Ereignissen ist dieses Buch nicht für Jüngere geeignet. Wegen der Fülle an Problemen ist das Buch eventuell aber als Diskussionsgrundlage für den Unterricht nutzlich. Dafür spricht auch der Preis.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uh; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 28.12.2016

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