Saligia - Spiel der Todsünden

Autor*in
Oppermann, Swantje
ISBN
978-3-407-74960-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
343
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
Weinheim
Jahr
2019
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Keira ist in ihrer Stadt eine absolute Außenseiterin, da sie immer wütend ist und sich ihre Wut auch auf ihre Mitmenschen auszuwirken scheint. Plötzlich bietet sich ihr eine Gelegenheit, das alles zu ändern. Sie ist nämlich eine Saligia, die Verkörperung einer Todsünde, und soll an einer Schule für Menschen wie sie lernen, mit ihrer Wut umzugehen. Doch ihre Lernfortschritte werden von einem Mordfall überschattet.

Beurteilungstext

"Saligia - Spiel der Todsünden" ist ein Fantasyroman, der sich mit den sieben Hauptlastern der Menschen beschäftigt. Die Idee dahinter, die einzelnen Todsünden als Menschen zu verkörpern, ist meiner Meinung nach sehr interessant und gut umgesetzt worden. Jeder vorgestellte Charakter wurde seinem Laster gerecht und handelte primär danach.
Die Hauptfigur Keira hat große Probleme, ihren Zorn unter Kontrolle zu halten, weshalb sie besonders für Menschen mit Aggressionsproblemen zu einer Projektionsfigur wird. Ihre Gefühle werden intensiv und nachvollziehbar beschrieben und lassen die Leser*innen voll und ganz in die Situationen eintauchen. Da man die anderen Todsünden nur aus Keiras Perspektive kennenlernt, trifft dies auf die Handlungen ihrer Mitschüler*innen nicht immer zu.
Durch Keiras Mitschüler*innen, welche die anderen Laster verkörpern, sind eine Menge komplexer Charaktere vorhanden, die im Verlauf des Buches immer vertrauter werden. Am Anfang stehen bei den Figuren die Laster in Vordergrund, doch je weiter man kommt, desto mehr zeichnet sich der vielseitige Mensch dahinter ab. Durch den Mordfall und dessen Hintergründe rollen sich auch mögliche Motive weiter aus, bis jeder als Verdächtiger zählt.
Das Buch ist sehr realitätsnah geschrieben. Die Kräfte der Saligia würden sich in unserem Alltag durch plötzlich heftige Gefühle äußern, meist ohne vergleichbar großen Auslöser. Im Buch beeinflusst Keira zum Beispiel ein Fußballspiel, ohne dass man sie als beteiligte Person bemerkt hätte.
Der Roman hat keinen durchgehenden Spannungsbogen, sondern enthält Sequenzen über den normalen Alltag und Unterricht der Saligia, sowie die Beziehungen zwischen den Charakteren. Neben dem Handlungsstrang des Mordfalls entwickelt sich so noch eine romantische Beziehung und parallel dazu die Geschichte des Suchers, der Keira zu Beginn aufgespürt hat. Diese Szenenwechsel führen zu mehreren Cliffhangern und lassen das Buch sehr kurzweilig wirken.
Zum Ende des Romans gibt es eine einschneidende Wendung, was den Mordfall und Keiras Hintergrundgeschichte angeht. Der Schluss lässt außerdem viele Fragen für einen zweiten Teil offen.
Alles in allem finde ich das Buch besonders für Jugendliche sehr empfehlenswert und halte es auch als Klassenlesestoff für geeignet, da es trotz spannender Storyine eine Menge wichtiger Themen wie Mobbing oder Minderwertigkeitskomplexe beiläufig aufgreift .

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 18.09.2019

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