Reden ist Verrat

Autor*in
Geldof, Wilma
ISBN
978-3-8369-6045-8
Übersetzer*in
Kiefer, Verena
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
Seitenanzahl
348
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hildesheim
Jahr
2020
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Freddie ist ein holländisches Mädchen, das in der Zeit der Besetzung Hollands durch die Deutschen in den Widerstand geht. Gemeinsam mit ihrer Schwester Truus transportiert sie Waffen, Flugblätter, versteckt jüdische Menschen und hilft bei der Liquidierung gefährlicher Deutscher. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit.

Beurteilungstext

Auf der Basis der wahren Geschichte der Freddie Oversteegen ist dieser Roman entstanden. Viele Szenen der Handlung und auch einige Personen sind fiktiv. So wurde zum Beispiel für die Liebesgeschichte der Junge Peter erfunden. Andere Szenen sind wirklich geschehen wie die tödliche Verletzung des kleinen jüdischen Jungen, den Freddie in Sicherheit bringen sollte. Der Roman beginnt im Oktober 1933. Freddie und ihre ältere Schwester Truus wachsen bei der Mutter auf, die Kommunistin ist und sich nichts gefallen lässt. Sie hat ihre Töchter zu mutigen Mädchen erzogen, die sich ebenfalls nichts gefallen lassen sollen. 1940 werden die Niederlande von den Deutschen besetzt und die Mutter engagiert sich im Widerstand. 1941 kommt Frans und fragt die beiden Mädchen, ob sie gefährliche Dinge für den Widerstand tun würden. So werden Freddie und Truus Mitglieder einer Widerstandsgruppe. Sie sind beide sehr jung und nach den ersten Einsätzen, bei denen sie auch bei der Liquidierung von deutschen Offizieren mithelfen, sie in die Falle zu locken, sind sie nicht mehr dieselben und werden es nie mehr sein. Sie misstrauen jedem, sind immer zur Flucht bereit, schlafen ständig in wechselnden Verstecken. Freddie kann ihrem geliebten Peter nicht die Wahrheit sagen. Sie ordnet ihre Liebe dem Kampf unter. Mit Zunahme der Intensität der Einsätze und der Auswirkungen, die sie haben, hinterfragt sich Freddie immer wieder, ob sie noch auf dem richtigen Weg ist. Die Mutter hatte gesagt: „Niemals so werden wie der Feind. Kein Befehl ist Befehl. Immer noch selbst nachdenken.“

Freddie erzählt die Handlung des Romans. Sie erzählt sie so, wie ein Mädchen die Dinge erzählen würde. Manchmal ernst, wütend, entschlossen, mutig, manchmal albern, ungestüm, ängstlich, zwiegespalten. Mit ihr kann sich der Leser in die Gedanken und Gefühle hinein versetzen. Er erlebt, wie widersprüchlich der Widerstand ist. Darf man selbst töten? Ist jeder Feind ein böser Mensch? Kann man den Leitern der Widerstandsgruppe trauen? Es gibt kein schwarz-weiß. Das ganze Leben ist eine Grauzone. Freddie und ihre Schwester versuchen ihr bestes, den Grundsatz der Mutter zu wahren. Der Leser selbst muss die Taten für sich wichten und mit anderen darüber diskutieren, bis zu welchem Punkt der Widerstand richtig ist. Das macht den Roman so wertvoll. Er regt zum Nachdenken an und bietet vielfältige Gesprächsanlässe über die Vergangenheit, die Zivilcourage von Menschen, die Definition von Menschlichkeit. Er ist pädagogisch wertvoll.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von IBR; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 02.04.2020

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