Rebecca - Verflucht, ausgerechnet England!

Autor*in
Laban, Barbara
ISBN
978-3-551-52106-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
224
Verlag
Carlsen
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2019
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Rebecca hätte sich ihre Ferien echt anders vorgestellt. Nun ist sie in dem Kaff Seacliff in England, um an einer Sprachreise teilzunehmen. Und da läuft eigentlich schon vom ersten Tag an alles schief... Für alle Mädchen, die England lieben und gerne spannende Geschichten mit einer Prise Romantik lesen, ist dieser Roman genau das Richtige!

Beurteilungstext

Inhalt:
Nach dem Unfall ihres kleinen Bruders soll Rebecca eine Sprachreise in England machen. Also buchen ihre Eltern last minute einen Sprachkurs in Seacliff. Im Bus lernt sie auch direkt zwei Jungen kennen, mit denen sie sich anfreundet: Carlo und den süßen Sander. Als sie dann aber den Gastfamilien zugeteilt werden, ist es mit der Euphorie auch schon wieder vorbei. Rebecca landet ausgerechnet bei der gemeinen Mrs Lydia, die auf dem alten - und baufälligen - Schloss Blackhill wohnt. Und die wollte eigentlich gar kein Mädchen aufnehmen. Als sich dann auch noch herausstellt, dass der Sprachlehrer kurzerhand abgesprungen ist, droht die Reise zu floppen. Und zu allem Überfluss finden Rebecca und ihre Freunde bald heraus, dass auf dem Schloss ein Fluch liegen soll. Und die Opfer sehen Rebecca erschreckend ähnlich...

Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf die Geschichte rund um Rebecca und ihre Sprachreise nach England. Die Kinder- und Jugendbuchautorin Barbara Laban stammt aus Deutschland, lebt allerdings mit ihrer Familie in England - woher sie vermutlich auch die Inspiration zu diesem Buch genommen hat. Sprachreisen und Sprachkurse sind in England ein großes Geschäft, in den größeren Städten gibt es teilweise hunderte von unterschiedlichen Sprachschulen. Dementsprechend kommen auch jährlich immer viele Sprachschüler aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt nach England, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern oder aufzufrischen. So auch Rebecca und die anderen Sprachschüler. Diese kommen nicht alle aus Deutschland, sondern auch aus Ländern wie Holland und Italien. Das macht die Geschichte gleich realistisch, wobei mir noch einige Nationalitäten unter den Charakteren gefehlt haben. Die Hauptrolle spielen aber sowieso Rebecca, Carlo und Sander. Während Rebecca und Sander eher zur Strafe nach England geschickt wurden, ist Carlo freiwillig dort. Er will nämlich ein englisches Internat besuchen und ist somit auf die Sprachreise angewiesen. Im Zusammenhang mit ihm wird nebenbei ein ernsteres Thema angesprochen. Er hat eine ärmliche Familie und will sie unterstützen, indem er eine gute Schulausbildung macht. Dies macht den Leserinnen bewusst, wie wichtig es für viele Menschen auf der Welt ist, eine gute Schulbildung zu genießen - etwas, das in unserem Land selbstverständlich ist.
Rebecca erwähnt zu Beginn oft, dass ihre Eltern sauer auf sie sind - worum es geht, erfahren wir erst im Laufe der Geschichte, wodurch bereits von Anfang an ein kleiner Spannungsbogen aufgebaut wurde. Ein weiteres Thema ist die Lage der Bewohner des fiktiven Ortes Seacliff, in dem die Geschichte spielt. Diese sind von der Städteflucht stark betroffen. Viele oder fast alle Leute sind arbeitslos und daher ist die einzige Chance für das Dorf, den Tourismus wieder aufleben zu lassen. Rebecca und die anderen Sprachschüler helfen gemeinsam mit ihrer kurzfristig eingesprungenen Sprachlehrerin dabei, dass die Sprachschule genehmigt wird. Dabei erfahren die Leser viel darüber, wie ein solches Verfahren abläuft und was notwendig ist, um eine Sprachschule leiten zu können. Die Kinder erfüllen eine Vorbildfunktion, indem sie nicht nur den Dorfbewohnern, sondern auch Carlo mit ihrer Aktion helfen. Die größte Vorbildfunktion hat aber Rebecca, die allgemein sehr selbstlos ist und sogar für Menschen, die sie nicht so gerne mag, einsteht. Sie hält ihre Versprechen, auch wenn sie dadurch in Gefahr gerät.
Das dritte wichtige Thema im Buch ist der Fluch. Dieser macht die Geschichte enorm spannend, denn es geht bei dem Fluch um Leben und Tod. Der Autorin gelingt es hervorragend, eine düstere Atmosphäre herzustellen und die Leserinnen so mitfiebern zu lassen. Rebecca ist dabei auch nicht übermäßig - und vor allem unrealistisch - mutig, wobei einige Situationen dabei sind, die ihr vermutlich nicht so viele Mädchen nachmachen würden. Wegen des Fluches erfahren wir auch einiges über die Geschichte Englands.
Außerdem gibt es eine kleine Liebesgeschichte zwischen Rebecca und Sander. Diese ist allerdings eher nebensächlich. Mir gefällt außerdem sehr gut, dass das Buch nicht jedes mögliche Cliché aufgreift, das es über England gibt. Man hat zu keiner Zeit das Gefühl, das zwanghaft kulturelle Aspekte in die Geschichte eingebaut werden.
Sprachlich liest sich das Buch flüssig und es werden vereinzelt auch englische Begriffe eingebaut.

Insgesamt handelt es sich bei dem Buch um einen netten und spannenden Roman für Mädchen ab etwa 10 Jahren. Allerdings ist es nicht gerade ein Buch, das mich sehr überrascht hat oder eine Geschichte, die mir besonders lange im Gedächtnis bleiben wird. Aber dennoch empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 165; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 03.06.2019

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