Londons geheimster Zirkel

Schlagwörter

• Abenteuer
• Freundschaft
• Schule

Teaser

Londons Zirkel ist der bedeutungsvollste Schulwettbewerb in London. Tabby und Lina werden als Team zur Teilnahme eingeladen. Beide Mädchen sind von einer eher schlechten Schule, sie sind schwache Schülerinnen und so nehmen sie die Herausforderung mit Elan und enorm viel Mut an. Immerhin winkt ein enormes Preisgeld. Doch bald wird klar, dass der Elitewettbewerb mit unlauteren Mitteln spielt und Tabby und Lina geraten zwischen die Fronten.

Beurteilungstext

Tabby und Lina sind Schülerinnen der St. Claudia Schule, einer unbedeutenden Londoner katholischen Schule. Die Mädchen lernen sich im Förderunterricht der blauen Gruppe kennen, denn beide haben aus Lehrersicht Lernschwächen. Allerdings langweilen sich beide Mädchen entsetzlich in dieser Gruppe. Lina ist wissbegierig und vielseitig interessiert, da sie in der Schule nicht spricht, bleibt ihre Intelligenz unsichtbar. Tabby hat eine Lese-Schreibschwäche.
Schwester Greta überreicht ihr ein dickes und vor allem sehr altes Buch: David Copperfield. Völlig unnötig, wie Tabby und die Leser wissen, denn Tabby kann schlecht lesen - schon gar kein dickes Buch. Dieses Buch spielt dann im Verlauf der Handlung eine bedeutende Rolle. Lina ist von der Ausgabe dieses berühmten Buches so sehr angetan, dass sie fortan Tabby daraus vorliest. Am Ende des Buches “Londons geheimster Zirkel” wird auch Tabby sich durch David Copperfield tapfer und begeistert geschlagen haben.
Die Autorin entwirft mit der Erzählerin Tabby eine plausible Figur, die im Verlauf der Geschichte zu einem selbstbewussten und willensstarken Mädchen wird. Sie agiert zwischen Verwahrlosung (immer leerer Kühlschrank, krimineller Bruder, überforderte Mutter) und Familienliebe. Ebenso komisch wie bedrückend wird das Gegenbild mit Linas Familie entworfen. Ihre Eltern haben ein chinesisches Restaurant, sind relativ wohlhabend und sorgen sich unablässig um die Bildung und das Essen ihrer Tochter. Lina ist auf sympathische Weise eigensinnig und entzieht sich clever den Vorgaben der Eltern.
Beide Mädchen bestaunen überrascht ihre Auswahl zum wichtigsten Schulwettbewerb Londons. Zu Beginn ist es für Tabby ein nettes Spiel. Hingegen ist Linas Ziel klar, sie will mit dem Preisgeld eine eigene Graupapageienzucht finanzieren. So ist sie es auch, die sich konzentriert und sehr motiviert an die Vorbereitung macht. Erst als auch Tabby ein Ziel hat, wird sie von Ehrgeiz und zielstrebiger Beharrlichkeit gepackt. Sie könnte mit dem Preisgeld ihrem Bruder eine Anzeige ersparen.
Aber die Bedingungen werden immer schwieriger und vor allem die Sticheleien der Eliteschüler setzen den Mädchen zu. Als dann auch noch Linas Eltern mit Tabbys Mutter aneinander geraten und Lina Haus- und Schularrest bekommt, droht die weitere Wettbewerbsteilnahme unmöglich zu werden. Mit viel Spannung und hohem Tempo reihen sich maßgebende Ereignisse aneinander. Aber ohne Hilfe von unerwarteter Seite hätten sie das Finale nicht gewonnen.
Der Schluss ist stimmig und lässt die charakterliche Besonderheit ihrer beiden Protagonistinnen aufs Beste hervortreten.
Der Autorin Barbara Laban ist ein spannendes Buch für (weibliche) Leser gelungen. Es stimmt alles, der Plot, die Entwicklung der Figuren und die sprachliche Umsetzung. Dazu erfährt der Leser auf ganz und gar unscheinbare Weise einiges über London, was nicht zum Standard gehört. Es fesselt, überrascht und ist im besten Sinne Abenteuerlektüre für erfahrene Grundschulleser und Leser bis 11 Jahren.
Sehr zu empfehlen!