Piraten Sammelband
- Autor*in
- Volmert, Julia
- ISBN
- 978-3-86559-105-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Eisenbarth, Pia EisenbarthSzesny, Susanne
- Seitenanzahl
- 64
- Verlag
- Albarello
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hahn
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Teaser
Julia Volmert erzählt zwei Piratengeschichten. In der Ersten kann jeder etwas anderes toll und findet sich am wichtigsten. Doch wem steht der Schatz zu?
Die Zweite zeigt wunderschön illustriert, wie Piratenkinderzivilcourage Leben retten und alte Fehden auflösen kann.
Beurteilungstext
Die beiden Pratengeschichten stammen aus der selben Feder, sind aber in unterschiedlichen Stilen illustriert. Sie transportieren verschiedene Botschaften.
"Mein Schatz, nein Meiner! oder wie man gerecht teilt" lässt die Leser*innenschaft und Bildbetrachtenden die Bergung eines Schatzes miterleben. Das ist nur möglich, weil alle sieben Piraten des Schiffes mithelfen. Sie tun jeweils das, worin sie besonders gut sind. Die schwerste Aufgabe ist aber weder das Finden noch das Heben des Schatzes, sondern dessen gerechte Aufteilung.
Geradlinig und chronologisch erzählt, kann das junge Publikum der Handlung leicht folgen. Es wird ihm leicht gemacht, verschiedene Positionen der Handelnden einzunehmen und empatisch mitzuerleben. Erwachsene Vorlesende schmunzeln möglicherweise bei Ortsangaben wie "Zehnte Welle von links!" Die Hauptbotschaften: Ein Team erreicht sein Ziel nur, wenn jeder sein individuell Bestes gibt. Der größte Schatz besteht nicht aus Gold, sondern aus Freunden. Überraschungen bleiben zugunsten der Nachvollziehbarkeit der Handlung aus. Die farbigen Illustrationen stellen Protagonist*innen und Umfeld mit nicht zu vielen Details dar. Sie sind eindeutig erkennbar und bilden mit dem Text eine Einheit.
"Komm, wir halten zusammen! Oder wie die Piratenkinder den Streit beendeten" besticht noch vor dem ersten gelesenen Wort durch die wunderschöne Ästhetik der Illustrationen. Locker aquarellierte Bleistiftzeichnungen wiegen die Figuren mit ihren Emotionen detailreich und in deutlicher Körpersprache.
Die beiden Piratenkinder Tom und Max vertreten zwei verfeindete Piratengruppen. Ihre Neugier und gleichzeitige Ablehnung spiegeln klassiche interkulturelle Konflikte wider. Sie ahmen das Verhalten der Erwachsenen nach. Doch die beiden haben ihre Menschlichkeit nicht verloren. In großer Not wird dem anderen geholfen, auch wenn er die "falsche Farbe" hat. Schnell wird erkannt, wie ähnlich man sich ist. Gleichzeitig wird anschaulich gezeigt, dass Diversität bereichert und die große Fehde auf einem Missverständnis beruht.
Auch hier ist die chronologisch erzählte Handlung leicht nachvollziehbar. Die Figuren werden deutlich, liebevoll und detailreich beschrieben. Man möchte gern mit den Protagonist*innen mitfühlen und erkennt sich selbst wieder. Die Geschichte regt an, den eigenen Horizont zu erweitern und dem Anderen gegenüber offen zu sein. Vielleicht entdeckt man dann eine neue Lieblingsspeise? Die Kinderprotagonist*innen handeln selbstbewusst und selbstbestimmt. Sie können den Großen ein Vorbild sein. Das kann kleine Leser*innen in ihrem Urteilsvermögen bestärken.
Beide Geschichten transportieren klare moralische Botschaften und sind leicht nachvollziehbar. Die neutrale Erzählerstimme weiß immer genausoviel, wie die handelnden Personen. Sie wertet nicht. Ein empfehlenswertes Buch, um das Teilen v.a. mit Kita-Kindern, zu thematisieren.