Oje, sagt die Fee

Autor*in
Hula, Saskia
ISBN
978-3-7017-2074-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hochleitner, Verena
Seitenanzahl
24
Verlag
Residenz
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
St. Pölten
Jahr
2010
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Die Fee hat Pech, sie sitzt verletzt im Erdbeerbeet und kann nicht mehr aufstehen. Die Erdkröte ist nicht gewillt Hilfe zu holen, doch sie setzt einen leisen Hilferuf ab. Dieser geht wie bei der “Stillen Post” durch viele Ohren und Münder und wird immer weiter verfremdet, bis er bei dem Bären ankommt. Dieser macht sich unter ganz anderen Erwartungen zur Fee auf. Als er bei ihr eintrifft stellt er fest, dass die Nachricht falsch war. Doch er ist ganz ritterlicher Held, bereit der Fee zu helfen.

Beurteilungstext

Hier liegt ein Kinderbuch vor, das weder durch seinen Inhalt, noch durch seine Illustrationen überzeugt. Die Geschichte von der Fee wirkt “an den Haaren herbeigezogen”. Mehr noch, hier wird ein Frauenbild vermittelt, das nicht zum heutigen Lebensbild passt und das wir schon längst überwunden glaubten. Die Illustrationen unterstützen leider diesen Eindruck. Wir sehen hier eine Fee auf hohen Stöckelschuhen, die sich am Bein verletzt, weil ihr ein Absatz vom Schuh abbricht. Nun sitzt sie dort und wartet auf einen Retter, der in Gestalt des Bären erscheint. Zwar ist es zum Glück nicht so, dass sie ihm als Dank auch noch ein Essen kocht, sondern der Bär lädt sie zum Kuchenessen ein. Vielleicht als kleiner Beitrag zur Emanzipation? Die Nachricht, die die Kröte absetzt und die sich immer weiter verändert entbehrt nicht eines gewissen Witzes und kann Kinder vielleicht zum Experimentieren mit Sprache anregen. In Anbetracht dessen jedoch, dass Bilderbücher auch immer Erstlesebücher für Kinder sind, wurden die Vokabeln ungünstig gewählt. Welcher Erstleser kann Wörter wie “Sorbet”, “Filet” oder sogar “Soufflee” lesen? Die Geschichte endet zudem ohne jeden Sinn. Man fragt sich, warum man dieses Buch gelesen hat. Die Illustrationen haben künstlerisch ein hohes Niveau, als Erwachsener kann man sich sogar sehr daran erfreuen. Trotzdem passen sie nicht in dieses Kinderbuch. Es sind viele Details, die mit der Geschichte erst einmal nichts zu tun haben und die auf den Leser (und Zuhörer) verwirrend wirken. Man fragt sich zudem, warum die Bilder in dieser fantastischen Geschichte auf einmal einen Realitätsbezug herstellen müssen. So sieht man ein Kraftwerk mit der Aufschrift “Nokia” oder einen laufenden Pottwal, der “Allbi-Tüten” mit sich herumträgt. Das ist gesellschaftskritisch sehr interessant, muss aber nicht in einem Bilderbuch mit einer Feengeschichte verarbeitet werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von kbl.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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