Bikos letzter Tag
- Autor*in
- Hula, Saskia
- ISBN
- 978-3-95470-164-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Muszynski, Eva
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Leipzig
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Teaser
Biko, der Hund ist alt geworden. Da geht vieles nicht mehr so, wie es früher einmal war. In diesem Bilderbuch begleiten wir Biko beim Sterben. Anrührend und mitfühlend, ein besonderes Bilderbuch.
Beurteilungstext
Bilderbücher über den Tod haben Hochkonjunktur – wie kann sich da eine Neuerscheinung wirklich davon abheben? Hier ist diese Bemühung tatsächlich gelungen und ein neuartiges Bilderbuch entstanden.
Erzählt wird von Biko, wenn auch sprachlich anders markiert, so doch von einem personalen Standpunkt aus mittels erlebter Rede. Die Leser erleben die Welt aus Bikos Perspektive. Das Aufwachen, das Aufstehen, Pinkeln, Trinken, alles ist mühsam und dauert seine Zeit, nebenbei denkt Biko an seine Aufgaben und sein Leben – er ist ein Aufpasser, auf die Kinder und das Frauchen, und natürlich auf das Herrchen, aber das ist irgendwie eine andere Beziehung. Nur sind alle so seltsam, traurig, er weiß gar nicht warum. Dann fahren sie zum Arzt und Biko darf endlich schlafen so viel er will, auch weil das große Kind meint, sie könnten jetzt auf sich allein aupassen. Am Ende steht die Beerdigung, nun spricht der Erzähler, Biko ist verstummt. Wie es weitergeht ist nicht klar und auch nicht Thema in diesem Buch.
Auf anrührende Art und Weise wird hier das Sterben aus der Perspektive des sterbenden Tieres dargestellt. Biko weiß nicht, dass er stirbt, aber er spürt die Veränderung und kann loslassen um friedlich Abschied zu nehmen. Das Miterleben dieses Prozesses macht die Trauer zu einem Thema der anderen und lenkt den Blick auf das erfüllte Leben, nimmt dem Zustand aber nicht den Schmerz.
Die Stimmung des Buches wird auch durch die eindrücklichen Zeichnungen Eva Muszynskis erzeugt. Die aquarellkolorierten Stiftzeichnungen zoomen eng an Biko heran, fast übernehmen sie seine Perspektive. Die verwischten Kanten erzeugen eine Art Schleier auf die Handlung, die ebenso Bikos Müdigkeit als auch die Trauer der Familie einfühlend in Szene setzt. So entsteht neben der Handlung ein intensiver emotionaler Erlebnisraum, der viel Platz für Trauer, aber auch Verständnis lässt. Ein besonderes Bilderbuch über das Sterben, eindrücklich, sehr zu empfehlen!