nur noch eins
- Autor*in
- Schärer, Kathrin
- ISBN
- 978-3-7152-0772-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Schärer, Kathrin
- Seitenanzahl
- 22
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2019
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Teaser
Nur noch eins – das ist vielleicht eine der elementarsten Forderungen der Kindheit. Der setzt Kathrin Schärer nun ein Bilderbuchdenkmal.
Beurteilungstext
Wer kennt es nicht. Kleine Kinder – und mitunter auch größere – haben es schwer aufzuhören. Ob es nun das letzte Auto, das in die Spielzeuggarage fahren kann, das letzte Bilderbuch ist, dass noch gelesen werden muss oder der vermeintlich letzte Baustein ist, der noch auf den Turm gelegt werden soll, es gibt immer noch eine letzte Aktion, die es verhindert, dass man direkt aufhören kann. Das Aufhören ist schwer, gerade wenn man so in einem Flow begriffen und in die Spielwelt eingetaucht ist, wie das bei kleinen Kindern oft der Fall ist. Dieses absolute Aufgehen und Eins-sein mit der Spielwelt ist ein typisches Merkmal des kindlichen Spiels und es findet hier eine Darstellungsform, die es tatsächlich auf das letzte Stück beschränkt und damit das Ende auch deutlich markiert. Vielleicht findet sich an dieser Stelle auch der pädagogische Charakter des Buches, in der absoluten Darstellung des letzten Stücks als Ende, nicht als endlose und wiederholbare Erweiterung.
Kathrin Schärers neues Bilderbuch ist eine Metareflexion und vielleicht auch an die Eltern gerichtet. Über die Bedeutung einer Lektüre mit Kindern kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Handwerklich ist das Buch aber in bekannter Manier ausgezeichnet gestaltet. Ein kleiner Bär führt als Protagonist durch die Szenen. Er ist in typische Kinderspiele vertieft, die immer kurz vor dem Abschluss stehen. Auf Accessoires und Szenenmerkmale wird weitgehend verzichtet, der Hintergrund ist nur flächenhaft angedeutet. Die Figur und die Spielzeuge sind in den typischen warmen Kombinationen aus Wasserfarben und Bunt- und Wachsstiften gehalten und als Bildbestandteile collagenartig zusammengesetzt. So entsteht eine starke Fokussierung auf die Szene, die eindrücklich wirkt. Auf Text verzichtet das Pappbilderbuch. So bleibt viel Raum zum Zeigen und Erzählen. Durchaus zu empfehlen!
Michael Ritter