Nullnummer

Autor*in
Fuchs, Thomas
ISBN
978-3-522-18098-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in / Sprecher*in
Schempp, Fabian
Umfang
139  Minuten
Verlag
Thienemann
Gattung
Digitale Medien
Ort
Stuttgart
Jahr
2008
Alters­empfehlung
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
9,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nils wird Chefredakteur der einschlafenden Schülerzeitung seiner Schule. Weil seine Mitschüler seine sachlichen Artikel nicht lesen wollen, verwandelt er die “Gut” in ein Boulevardblatt, das mit zunehmend rüderen Methoden arbeitet. Eines Tages geht er zu weit.

Beurteilungstext

“Friss oder stirb”, der Autor möchte sein didaktisches Programm abspulen. Anhand des lebensnahen Beispiels “Schülerzeitung” sollen die Leser Aufbau und Fall einer unseriösen Zeitung nachvollziehen. Leider nimmt Thomas Fuchs dafür manchen ziemlich unrealistischen Handlungsablauf in Kauf. Keine Schulleiterin muss und würde eine solche Schülerzeitung tolerieren und ebensowenig würde ihr der geschäftliche Umfang einer Zeitung mit einer täglichen Auflage von über 1000 Exemplaren entgehen. Und: Keine noch so reißerisch aufgemachte Zeitung könnte diese Auflage halten. Abgesehen von diesen Mängeln zeigt der Autor sehr schön die menschenverachtenden Methoden der Boulevardpresse. Nils Entwicklung vom journalismusbegeisterten Einsteiger zum besessenen Geldgeier wird nachvollziehbar geschildert, und auch seine Läuterung ist glaubwürdig.
Thomas Fuchs’ Erzählstil gibt die Bewertung der Handlung vor. Auch ungeübten Lesern entgeht wohl nicht, wo auf der Ethikskala sie das Verhalten der Protagonisten einzuordnen haben, was für sie eine durchaus nützliche Interpretationshilfe darstellt. Routinierte Leser werden sich eher entmündigt fühlen. Der Autor verwendet wenig wörtliche Rede und lässt häufig den allwissenden Erzähler sprechen. Vor allem im ersten Viertel hat die Geschichte den Charakter eines aktionslosen Monologes. Gegen Ende jedoch wird sie spannend und es kommen auch überraschende Wendungen vor.
Die schwarz-weißen Zeichnungen im angedeuteten Manga-Stil sind attraktiv. Bisweilen geben sie nicht die Textinhalte wieder, so ist zum Beispiel ein Mädchen mit einer guten Figur gezeichnet, das einen “weißen Wabbelbauch” haben soll.
Eine gedruckte Schülerzeitung ist vielleicht nicht das aktuellste Thema, doch insgesamt ist “Nullnummer” ein ansprechendes Buch mit einer differenzierten Darstellung der Boulevardpresse-Problematik.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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