Monsteraffen gibt es nicht
- Autor*in
- Leitl, Leonora
- ISBN
- 978-3-7022-4118-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Leitl, Leonora
- Seitenanzahl
- 30
- Verlag
- Tyrolia
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)
- Ort
- Innsbruck
- Jahr
- 2023
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein großes Missverstehen in den Bergen
Beurteilungstext
Familie Köpenick fährt zum Urlaub in die Berge. Als Vaddi bei der Hüttenwirtin ein starkes Käffchen bestellt, weiß diese nicht, was er damit meinen könnte und lässt per Jodler beim Nachbar anfragen. Während die Nachricht sich in den Bergen verbreitet, wird aus dem starken Käffchen erst ein Affe und dann ein mutierter Riesenaffe, gegen den sich alle Bergbewohner*innen entschlossen zur Wehr setzen wollen. Zum Glück lässt sich dieses Missverständnis dann aber doch schnell wieder aus der Welt schaffen und da nun alle so schön beisammen sind, kann man auch gleich eine Bergparty daraus machen.
Man kann in dieser Geschichte ein Lehrstück über die Verbreitung von Fake News sehen und auch über die eigene Reaktion auf neue Nachrichten. Die Gestaltung des Buches ist dabei aber keine Hilfe. Der ganze Irrtum beruht auf der Verwendung von unterschiedlichen Dialekten bei der Familie Köpenick und der Hüttenwirtin. Wenn dann aber weit über die Hälfte der Bergbewohner*innen keinen Dialekt sprechen, oder manchmal im Dialekt und manchmal nicht, wirkt das sehr inkonsequent. Ebenfalls schwierig ist das Zusammenspiel von Text und Bild. Die Bilder sind an sich schön gestaltet und bieten für die kleinen Leser*innen viel zu entdecken. Allerdings sind überall Sprechblasen, die teilweise den Text doppeln, teilweise aber ganz neue Handlungsstränge beginnen und auf diese Weise das Vorlesen und Betrachten sehr erschweren. Nicht nur in der Gestaltung der Bilder, auch in der Umsetzung des Themas verzettelt sich die Autorin. Sie eröffnet viele Nebenschauplätze mit unterschiedlichen Bergbewohner*innen, die das Gejodel missverstehen und weitertragen. Dabei geht aber das ursprüngliche Problem geradezu unter und auch die Jodelrufe auf den Bildern, die an dieser Stelle das Textverständnis unterstützen könnten, werden mit völlig anderen Textbausteinen gefüllt, sodass man beim Vorlesen immer wieder daran erinnern muss, was der Geschichte eigentlich zu Grunde liegt. Hat die Geschichte zum Schluss eigentlich ein kinderbuchtypisches Happy-End gefunden, kommen auf der letzten Seite wieder Besucher*innen auf den Berg, die die Frage nach der Realität noch einmal ganz neu stellen. Das verleiht dem Buch aber keinen Tiefgang, sondern geht auf Grund der vorhergehenden Überfrachtung einfach unter.