Meine Jahreszeiten

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• Familie
• Natur

Teaser

Familie Gutjahr führt in diesem interaktiven Bilderbuch durch die vier Jahreszeiten. Mama, Papa, Lea und Paul lieben jeweils die Jahreszeit, in der sie Geburtstag haben. So wird auf der ersten Ebene anhand der Familiensituation erzählt, welche Besonderheiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter bereithalten. Daneben erfährt man passende Sachinformationen über Tiere, Pflanzen und wettertechnische Phänomene. In Verbindung mit der LeYo!-App werden die Informationen zusätzlich virtuell aufbereitet.

Beurteilungstext

Der hohe Aufforderungscharakter dieses Sachbuches geht in erster Linie von dem LeYo!-Leseprinzip aus: Mithilfe eines Tablets oder eines Smartphones können die Sachinformationen zu den vier Jahreszeiten aktiviert werden, so dass sie über den bloßen Buchtext hinaus weiterführende Hinweise und Wissenswertes über die sich im Laufe des Kalenderjahres verändernde Natur bereit halten. Die App kann kostenlos heruntergeladen werden und erweitert das gedruckte Material mit zusätzlichen Hinweisen.

Zunächst lohnt sich allerdings die Lektüre der gedruckten Texte und Illustrationen. Auf acht authentisch bebilderten und kartonierten Doppelseiten begleitet man die Familie Gutjahr durch ihre Tätigkeiten während der vier Jahreszeiten. Fast jede Jahreszeit wird mit ihren typischen Merkmalen auf jeweils zwei Doppelseiten präsentiert. Dazu wird in Form eines Erzähltextes dargestellt, dass im Frühjahr bei Gutjahrs z. B. ein Hausputz ansteht und der Gartenzaun gestrichen werden muss. Außerdem unterhalten sich die Kinder Lea und Paul mit ihren Eltern über den kalendarischen Frühlingsanfang und darüber, wie die Natur hier oftmals ihren eigenen Weg geht. Im Sommer wird der Fokus auf die warmen Temperaturen sowie das reichhaltige Obst- und Pflanzenangebot gelegt. Während einer Radtour aufs Land erfährt man, welche Aufgaben in der Landwirtschaft zu dieser Zeit des Jahres anstehen. Der sich anschließende Herbst leuchtet durch sein farbenfrohes Laub und bietet Möglichkeiten zum Drachensteigen. Im Wald gibt es dann neben den verschiedensten Blättern unterschiedlicher Bäume auch eine Vielzahl von Pilzen zu entdecken. Der Erzähltext endet mit dem Leben im Winter bei Schnee und Kälte.

Die Erzählebene um die (so passend betitelte) Familie "Gutjahr" wird ergänzt durch sogenannte Info-Kästen, in denen auf plakative Fragen eingegangen wird: Können Pflanzen frieren? Was versteckt sich im Feld? Verlieren auch Nadelbäume ihre Nadeln? Warum ist es im Winter kalt
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Die jeweils passenden und kindgerechten Bebilderungen, die häufig in extra umrandeten Boxen untergebracht werden, regen zur Kommunikation an und konzentrieren sich auf jahreszeitliche Naturerscheinungen: Frühblüher, Wetterphänomene oder Zugvögel. Außerdem bilden sie die Schnittstelle zu der LeYo!-App. Wenn man das Mobilgerät über die Doppelseiten hält, kann man mit vier Funktionen unterschiedliche Bausteine aktivieren: Entweder hört man passende Geräusche wie z. B. Vogelgezwitscher, einen Mähdrescher, das Rascheln von Eichhörnchen im Laub oder knatschenden Schnee unter den Schuhsohlen. Mit dem Erzählmodus werden zum einen die gedruckten Texte vorgelesen, zum anderen erfährt man hier die meisten zusätzlichen Informationen, die sich z. B. hinter einem Spinnennetz oder hinter Pflanzenarten verstecken. Häufig wird auf den Durchblick-Modus verwiesen, der dann wieder ganz andere Schwerpunkte zum selben Thema bereithält. Der Spiele-Modus liefert wenig weiterführende Aktionen, sondern bewegt lediglich einzelne Bildelemente.

Gegenüber anderen Titeln der LeYo!-Reihe gewähren die App-Funktionen bei dieser Ausgabe einen Mehrwert gegenüber der puren Buchlektüre und schaffen Anlässe zum entdeckenden Lernen, weil man in der digitalen Ergänzung beispielsweise den Aufbau eines Regenbogens kennenlernt und erfährt, warum er entsteht. Die akustischen und visuellen Eindrücke sind kindgerecht aufgearbeitet und bieten Abwechslung in der Buchlektüre. Dadurch kann das Bilderbuch trotz seines überschaubaren Umfangs mehrfach eingesetzt werden und gestattet eine sehr viel intensivere Beschäftigung.

Kritisch anzumerken bleibt der Umgang mit Buch und Tablet, weil es sowohl das Feingefühl als auch ein technisches Know-How verlangt. Außerdem muss das "Surfen" von Baustein zu Baustein gelernt werden, damit sich die Betrachter nicht verstreuen oder von der Vielzahl der dargestellten Möglichkeiten überfordert werden. Zwar ist den Heranwachsenden der Umgang mit den neuen Medien meistens schon früh bekannt. Um die Sehgewohnheiten mit dem Mobilgerät nicht überzustrapazieren, sollte ein dosierter Einsatz der digitalen Darstellungsformen immer berücksichtigt werden.