Mein Dschinn
- Autor*in
- Hartmann, Lukas
- ISBN
- 978-3-257-01172-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Benezri, Kobi
- Seitenanzahl
- 199
- Verlag
- Diogenes
- Gattung
- –
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Lars flieht aus dem Heim, weil er sich mit dem Erzieher überhaupt nicht versteht. Er will Tamara, seine Mutter, suchen, die er in Indien zu finden glaubt. Kol, ein alter merkwürdiger Mann mit Zauberkräften, schickt ihn nach Rom. Dort ist die Mutter nicht mehr. Hilfe findet er bei Suni, die mit ihm flieht. Tatsächlich gelingt es den Kindern, die Mutter zu finden und sie aus den Händen eines Gurus zu befreien. Aarian, Tamara und die Kinder wohnen in Kols altem Schulhaus und werden eine Familie.
Beurteilungstext
Ein Abenteuerroman, der diesen Namen wirklich verdient. Spannend ist er bis zum herbeigesehnten glücklichen Ende. Realität und Fantasie verquicken sich so, dass der kindliche Leser wohl manches nicht auseinanderhalten mag. Wie aber sonst könnte es dem elfjährigen Jungen gelingen, seine Mutter in Indien zu finden! Da muss eine Romanfigur gefunden werden, die spezielle Fähigkeiten hat. Die heißt Kol. Auf der einen Seite ist er einfach ein älterer Herr, der versteht, dass Lars nicht mehr zurück in das Heim will und der Polizei meldet, dass Lars bei ihm ist. Auf der anderen Seite vermag er durch eine besondere Flüssigkeit im Kupferkessel Lars zeigen, wo seine Mutter ist und kann ihn und sich auf geheimnisvolle Weise in andere Länder an diesen Ort bringen. Er kann bei großer Not auch herbeigerufen werden. Er ist die Klammer, die das abenteuerliche Geschehen zusammenhält und letztendlich mit den Kindern und einem früheren Freund der Mutter die Flucht derselben erst möglich macht.
Die reelle Hauptperson des Romans ist der 11jährige Lars. Ihm gehört die Sympathie des Lesers. Er ist ohne menschliche Bezugsperson, die Mutter versucht Heilung in Indien zu finden, der Großvater ist gestorben und der leibliche Vater hat sich früh von der Familie ins Ausland abgesetzt. Mit großer Liebe hängt das Kind an seiner Mutter, von der es nur die Erinnerung und zwei Briefe besitzt. Im Kreis der Roma-Sippe weigert es sich, das Stehlen zu lernen und will kein Dieb werden.
Roma ist nicht gleich Roma. Auch das wird in diesem Roman deutlich und der Leser erfährt, wie schwierig es ist, als Ausgegrenzte auf ehrliche Weise Brot zu verdienen.
Auch die Drogen- und Suchtproblematik wird in diesem Buch thematisiert. Gurus ziehen Menschen in ihren Bann und machen sie abhängig. Die Religion spielt nur vordergründig eine Rolle. Die drogenkranke Mutter hatte das Spiel durchschaut. Damit sie niemanden anzeigen konnte, hat man ihr Drogen ins Gepäck geschmuggelt und sie so misshandelt, dass sie das Gedächtnis verloren hat.
Vielleicht ist es ganz hilfreich, in diesem Alter in Form eines spannenden Romans das Wissen um diese Dinge im Gedächtnis zu verankern.