Die wilde Sophie
- Autor*in
- Hartmann, Lukas
- ISBN
- 978-3-257-01199-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Krapp, Thilo (Covermotiv); Opel-Götz, Susann
- Seitenanzahl
- 248
- Verlag
- Diogenes
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,00 €
- Bewertung
Teaser
Als König Ferdinand endlich seinen langersehnten Nachkommen erhält, währt die Freude nur für kurze Zeit. Der tyrannische Vater sorgt für eine Rundum-Behütung des Prinzen Jan. Von einem Heer von Aufpassern wird Jan während all seiner Aktivitäten ausnahmslos begleitet. Unter der Tyrannei leiden nicht nur der gesamte königliche Hof und die Bewohner des Zipfellandes, sondern allen voran auch Jan. Sein Schicksal ändert sich schie0lich, als er die wilde Sophie kennenlernt...
Beurteilungstext
Der Kinderroman erinnert in seiner Erzählung stark an ein Märchen. Vom tyrannischen König, bis hin zur magischen Eiche, zaubernden Köchin und mutigen Kindern, die dem Bösen entgegentrotzen, ergeben sich einige Bezüge zum Genre Märchen. Geschrieben ist die Erzählung in einer derart schönen, poetischen Sprache, dass es einem beim Lesen die Sprache verschlägt. Über die Handlung hinweg ermöglichen Perspektivwechsel Einblicke in verschiedene Handlungsorte. Die Überschriften zu den Kapiteln erlauben dem Leser, über das kommende Geschehen zu fantasieren und Vermutungen anzustellen. Besonders schön und einfach gehalten sind die kleinen Illustrationen zu Beginn eines jeden Kapitels. Während des Lesens bleiben einem Regungen eigener Emotionen und des eigenen Lebens nicht erspart (und das ist auch gut so!). Bei mir waren es vor allem Frust über die Dummheit des Königs, Mitgefühl für den Prinzen und die Untertanen, Trauer über den Verlust eines alten Freundes, aber auch viel Positives wie Humor, Freude, Spannung und Hoffnung.
Obwohl „Die wilde Sophie“ allem voran für den kindlichen Leser geschrieben wurde, fragte ich mich oft, ob Hartmann beim Verfassen des Buches nicht hin und wieder an einen erwachsenen Adressaten dachte. Dem Kinde zum Genuss, dem ein oder anderen Erwachsenen als Mahnung, dem Kinde die Freiheit zur Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung nicht zu verwehren. Das lächerliche, tyrannische Verhalten des Königs gilt all denjenigen Eltern, die sich in die Kategorie der Helikoptereltern einordnen lassen.
„Die wilde Sophie“ ist sowohl für einsame Schmökerstunden als auch beim gemeinsamen Lesen mit der Familie ein wundervoller Genuss. Als Lektüre für den Deutschunterricht eignet sie sich dank ihrer besonderen Sprache und vielen inhaltlichen Details in Begleitung einer Lehrperson ebenfalls bestens!