Die magische Zahnspange

Autor*in
Hartmann, Lukas
ISBN
978-3-257-01236-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Dürr, Julia
Seitenanzahl
240
Verlag
Diogenes
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Zürich
Jahr
2018
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Dass Lukas Hartmann ein bekannter und erfolgreicher Autor aus der Schweiz ist, beweist er auch mit seiner spannenden Kriminalgeschichte "Die magische Zahnspange". Hier vermittelt er mit dem 12-jährigen Tobi als Ich-Erzähler einen kenntnisreichen Einblick in die zeitgenössische kindliche Lebenswelt und liefert zugleich auch interessante Hintergrundinformationen aus dem Leben der Erwachsenen.

Beurteilungstext

Die Personenkonstellation der Erzählung ist überschaubar und unkonventionell zugleich: Im Mittelpunkt steht der 12-jährige Schüler Tobi als Mitglied einer gehobenen Mittelschichtfamilie mit zwei Schwestern, einer Mutter, die Erziehungsberaterin ist, und einem Vater, der als selbstständiger Softwareentwickler vor allem für Banken Sicherheitssysteme entwickelt. Dazu kommt noch die von Tobi sehr geschätzte Klassenkameradin Viola mit alleinerziehender Mutter, die als Reinigungskraft arbeitet. Von Bedeutung ist außerdem die untypische Klassenlehrerin Anastasia Bodenheimer. Wichtig ist natürlich noch der kriminelle Kieferorthopäde Dr. Letrou mit seinen beiden Assistentinnen sowie dessen hochbegabte und ausgenutzte Hilfskraft, der kleinwüchsige Melchior Brandauer.

Die gesamte Handlung wird bestimmt durch die magische Zahnspange, die Dr. Letrou Tobi verpasst. Dabei handelt es sich, wie der Kifi (= Kieferorthopäde) leitmotivisch betont, um eine Sonderanfertigung, und die hat es in sich: Sie ist gespickt mit Minichips, und dadurch kann Tobi Stimmen hören, die ihm richtige Antworten geben - gut für die Schule! - die mitunter sogar seine Gliedmaßen positiv steuern, z.B. beim Fußballspielen, die aber vor allem für Dr. Letrou den Zugriff auf das neue Sicherheitssystem ermöglichen sollen, das Tobis Vater gerade für die SFB (= Swiss First Bank) entwickelt, damit Dr. Letrou dies knacken kann.

Welche verwickelten und abenteuerlichen Geschehnisse sich dabei entfalten, kann jede Leserin und jeder Leser ab 10 mit Schmunzeln und bei gebührender Spannung selbst erlesen. Eingebettet in diese Kriminalerzählung erfährt man dabei Aufschlussreiches aus dem Leben einer Schweizer Mittelschichtfamilie, aus dem sozialen Klima einer Grundschulklasse, etwas über die Entwicklung einer ersten Liebe, und man erhält auch Einblicke in die Abläufe der Geschäfts-, hier der Bankenwelt der Erwachsenen. All dies vollzieht sich im zeitgenössischen Rahmen der modernen IT-Welt, ist flüssig zu lesen, denn der Satzbau ist klar und überschaubar strukturiert, mit viel wörtlicher Rede.

Zu Beginn jedes Kapitels hat Julia Dürr ansprechende Schwarz-Weiß-Zeichnungen in kindlich realistischem Stil erstellt, die auch farbig auf dem Titelcover zu finden sind.
Insgesamt also eine rundum gelungene Lektüre zur Unterhaltung mit erfreulichem Tiefgang!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KS; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 04.07.2019

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