Mein außerirdischer Freund
- Autor*in
- Bonilla, Rocio
- ISBN
- 978-3-8337-4032-9
- Übersetzer*in
- Bitzer, Nina
- Ori. Sprache
- Spanisch
- Illustrator*in
- Bonilla, Rocio
- Seitenanzahl
- 48
- Verlag
- Jumbo
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2020
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Teaser
„Warum hilfst du nicht?“, „Warum darf sie nicht mitspielen?“ „Warum lachst du?“, „Warum? Warum? Warum?“ Mein außerirdischer Freund erzählt eine Geschichte, die zum Nachdenken über das eigene Verhalten anregt.
Beurteilungstext
Das Buch handelt von einem kleinen Jungen, der Besuch von seinem außerirdischen Freund bekommt. Dieser kennt die Gepflogenheiten der Menschen nicht und fragt den Jungen bei jeder Gelegenheit nach den Gründen für sein Handeln. „Warum? Warum? Warum?“ Der Junge möchte seinen menschlichen Freunden gefallen und hat schnell keine Lust mehr auf die Fragen des Außerirdischen. Warum darf die kleine Schwester nicht mitspielen oder warum lacht er, wenn jemand anderem ein Missgeschick geschieht? Darüber hat er sich noch nie Gedanken gemacht. „Weil alle das tun.“ Die Fragen seines Freundes gehen ihm bald ziemlich auf die Nerven und er ist froh, als der Außerirdische ihn schließlich wieder verlässt. Doch dann fängt er an, sein Handeln zu hinterfragen und sein Verhalten zu ändern.
Rocio Bonilla lenkt die Sicht der Leserschaft mithilfe des Außer-Irdischen als Außen-Stehenden auf fehlerhaftes Verhalten, das oftmals nur aufgrund der Einflüsse von Mitmenschen gezeigt wird, begründet durch den eigenen Wunsch nach Teilhabe, Einbezug und Anerkennung. Sie spricht damit eine sensible Thematik an, die Kindern sehr vertraut ist, ohne jedoch den pädagogischen Zeigefinger zu heben. Das Nachdenken setzt von ganz allein ein, denn die in sanften Farben aquarellierten Bilder wie auch der Text sind sehr schlicht gehalten, konzentrieren sich auf wenige Aspekte und leiten damit die Aufmerksamkeit der Kinder auf das Wesentliche. Die großformatigen, selbsterklärenden Illustrationen der Autorin lassen die Gefühlsregungen der Figuren deutlich erkennen und fordern damit indirekt auf, über sich selbst und Ungerechtigkeiten und Missstände nachzudenken.
Am Ende fügt Rocio Bonilla ein didaktisches Nachwort ein, das die erwachsene Leserschaft anregt, mit Kindern über die Thematik zu sprechen und sie beim Heranreifen zu unterstützen, Meinungsbildung zu ermöglichen und eigenes Verhalten zu hinterfragen. Das Buch bietet damit die Möglichkeit, Demokratieerziehung anzubahnen und ist sehr für den Einsatz in Kindertagesstätten und Grundschulen zu empfehlen.