Was für ein komischer Vogel!

Autor*in
Bonilla, Rocio
ISBN
978-3-8337-4361-0
Übersetzer*in
Bitzer, Nina
Ori. Sprache
Spanisch
Illustrator*in
Bonilla, Rocio
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Ein Junge nimmt in seiner kindlichen Naivität ein Sprichwort wortwörtlich und stellt fest: Die Nachbarin "kennt sich einfach nicht gut mit Tieren aus."

Beurteilungstext

Bereits der Titel "Was für ein komischer Vogel!" benennt das Sprichwort, um das sich dieses Bilderbuch kreist. Der kleine Oskar, ein Junge im Grundschulalter, hört den Satz von Frau Mäusezahl, der Nachbarin, die sich über sein zurückhaltendes Verhalten im Fahrstuhl des gemeinsamen Wohnhauses amüsiert. Nun beginnt Oskar ernsthaft zu zweifeln, ob er denn wirklich ein Vogel sei. Er betrachtet sich genaustens im Spiegel, beobachtet die Tiere im Park, recherchiert in der Bibliothek, probiert sogar eine Handvoll Vogelfutter des Wellensittichs seines Onkels und versucht einen Flugversuch im Vogelkostüm, der natürlich mit einer Bruchlandung endet.
Alle Recherchen und Selbstversuche scheitern natürlich und Oskar versteht die Welt nicht mehr. An dieser Stelle trifft er Frau Mäusezahl wieder, die ihren kläffenden Hund nun als "aufgescheuchtes Huhn" bezeichnet. Oskar kommt zum Schluss: "Frau Mäusezahl kennt sich einfach nicht gut mit Tieren aus." So endet die Geschichte.
Für erwachsene Vorleser*innen sicherlich zum Schmunzeln, für Kinder vielleicht etwas unverständlich, falls sie das Sprichwort oder die Funktionsweise von Sprichwörtern an sich auch nicht kennen. Zudem scheint sich das Bilderbuch an sich über die Naivität des Jungen lustig zu machen. Sämtlicher Humor, der entsteht, wenn der Junge z. B. mit angeekelter Mimik Vogelfutter kaut, beruht auf dem Nichtwissen des Kindes. Das missfällt mir. Das Kind wird am Ende im Regen stehen gelassen und sucht sich eine sehr kindliche Lösung für sein Problem - armer Kerl. Auf der letzten Seite wird die Leser*in (nicht jedoch der Protagonist) in einem kurzen Absatz doch noch aufgeklärt über Sprichwörter mit Tiervergleichen an sich, nicht über den konkret im Buch verwendeten.
Ein beigelegtes Plakat im A2-Format zeigt das Cover in Großaufnahme und auf der Rückseite einige Vogelarten mit Namen sowie das Sprichwort. Dies kann sicherlich beispielsweise im Unterricht aufgegriffen werden und Sprichwörter zu den Vogelarten gesammelt oder selbst ausgedacht werden.
Illustriert wurde im grafischen Stil, sehr zart koloriert mit gedeckten, unauffälligen Farben oder in Schwarz-Weiß bzw. Graustufen. Neben monoszenischen Bilder fallen pluriszenische Bilder auf sowie viel Weißraum, in den zumeist der Protagonist montiert wurde. Ganzseitige Illustrationen inklusive Hintergrund sind selten - der Textblock steht dann auf der jeweils anderen Seite. Der im Präsens verfasste Text lässt sich flüssig vorlesen. Text und Bild verlaufen parallel, wobei das Bild den Text minimal erweitert.
Insgesamt ist der Ansatz sicher humorvoll und spielerisch, die Darstellung des Kindes jedoch bedenklich.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von nana; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 15.03.2022

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