Max geht nicht mit Fremden mit

Autor*in
Tielmann, Christian
ISBN
978-3-551-51714-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kraushaar, Sabine
Seitenanzahl
25
Verlag
Carlsen
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2008
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Max wird das Einkaufen mit seiner Mutter zu lang. Er lässt sich deshalb von der Mutter auf den Spielplatz bringen. Da sind Kinder, die Max kennt. Als es anfängt zu regnen, werden alle Kinder abgeholt - nur Max nicht. Ein relativ fremder Mann erscheint und bietet Max an, ihn nach Hause zu bringen. Max bleibt aber lieber auf dem Spielplatz bis seine Mutter ihn abholt. Als sie endlich kommt, lobt sie Max für seine Geduld und sein Verhalten dem Fremden gegenüber.

Beurteilungstext

"Max geht nicht mit Fremden mit" ist ein einfaches, großformatiges Bilderbuch zu den Themen "Nein-sagen" und "mit Fremden mitgehen".
Das Buch um den Jungen Max, der ja aus den "Lesemaus"-Büchern bekannt ist, wendet sich damit ebenfalls an Leseanfänger bzw. jüngere Grundschüler. Dies ist inhaltlich und sprachlich angemessen und gut gelöst: aus einer unerwarteten Situation (allein im Regen auf dem Spielplatz sein) erwächst ein Konflikt (es kommt jemand, der Max nach Hause bringen möchte, was verlockend ist, aber eben auch verboten, denn Max darf nicht mit Fremden mitgehen). Dieser Konflikt wird bearbeitet und gelöst (Max denkt daran was passieren könnte und dass er nicht mitgehen darf und trifft die Entscheidung, lieber auf seine Mutter zu warten). Als die Mutter dann endlich erscheint, lobt sie Max für seine Entscheidung und kündigt ein gemütliches Kakaotrinken zu Hause an. Max ist in seinem Verhalten bekräftigt, das lesende Kind findet ein kindliches Vorbild, dessen Verhalten es nachvollziehen und verstehen kann - und im Bedarfsfall möglichst nachahmen sollte.
Die Illustrationen von Sabine Kraushaar sind großformatig angelegt, fast durchgehend zweiseitig, und entsprechen damit etwa in der Größe DinA3. Es handelt sich dabei im Detailbereich um kolorierte Zeichnungen; im großflächigen Bereich (Wiese, Himmel und großer Baum im Hintergrund) wurde nur mit dem Pinsel gearbeitet. Es wurden helle, freundliche und zum Teil recht leuchtende Farben verwand, wodurch ein leichter, nicht problemüberladener Eindruck entsteht. Es scheint so zu sein, dass dies bewusst so eingesetzt wurde um dem lesenden Kind nicht zu viel Angst zu machen. Gerade auch bei der Gestalt des "Fremden" wurde ganz bewusst auf Schwarzweißmalerei verzichtet: geradezu lieb und freundlich kommt der fremde Mann daher. Lediglich die Darstellungen der gefürchteten Personen, die der fremde Mann ja vielleicht sein könnte (eine Hexe, ein Kinderklauer) sind düster unterlegt. Hier wird die kindliche Angst ganz direkt angesprochen, klar umrissen und überschaubar auf zwei aufeinander folgenden Seiten.

Ein gut gemachtes Bilderbuch zu diesem Thema. Sehr gut gefällt mir auch die letzte Seite, auf der die Erzieherin und psychologische Beraterin Petra Reeg-Herget Eltern Tipps gibt, wie sie ihre Kinder dahin gehend stärken können, dass diese selbstbewusst genug sind, verlockenden Angeboten aus unklarer Quelle zu widerstehen.

Mir persönlich sind die Illustrationen für Grundschüler ein wenig zu plakativ und "niedlich", aber das macht es andererseits gut möglich, das Buch auch schon jüngeren Kindern zu zeigen und vorzulesen, was sicherlich auch mit beabsichtigt ist.

Negativ aufgefallen ist mir an der Geschichte allerdings, dass es zu der Situation, dass Max allein auf dem Spielplatz zurück bleibt überhaupt kommt. Schließlich ist sein Freund Nico in Begleitung seiner Mutter auf dem Spielplatz. Diese schaut zwar besorgt zu Max hinüber, geht aber mit ihren beiden Kindern als letzte vom Spielplatz weg und überlässt Max ohne ein Nachfragen sich selbst...


Empfohlenes Alter: 4 - 8 Jahre
Klassenbücherei, Kindergarten

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Diese Rezension wurde verfasst von bsh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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