Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums

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Teaser

Der 11-jährige Matti träumt von Ferien in Finnland. Sein Papa ist schließlich Finne. Der aber träumt von einer Karriere als Entwickler von Handyspielen. Die Mama möchte einen stressfreien Job und ein Haus an einem See. Nur der kleine Sami ist zufrieden. Dass sich alle diese Träume irgendwie realisieren, und zwar in Finnland, ist ein echtes Wunder. Denn vorher müssen sich alle Familienmitglieder durch ein Gestrüpp aus Lügen, Missverständnissen und Beinahe-Katastrophen boxen.

Beurteilungstext

Die drei größten Fehler in Mattis Universum sind, kurzgesagt, Lügen. Oder sind es nur Flunkereien oder Unwahrheiten, um vor anderen anzugeben? Bösartig jedenfalls sind sie nicht. Dennoch kann es zu erheblichen Enttäuschungen und Missverständnissen kommen, wenn Kinder entdecken, dass sie von Erwachsenen angelogen werden, und besonders, wenn es sich um die eigenen Eltern handelt. Auch wenn es sich um gutgemeinte Lügen handelt, denn das können die Kids ja nicht wissen. Jedenfalls findet Matti, dass diese Fehler im Universum korrigiert werden müssen. Und genau das tut er und verstrickt sich dabei selber immer mehr in ein dickes Lügengeflecht. Wie er sich daraus einigermaßen glimpflich befreit, erzählt der Junge selber in der Ich-Form und aus der Retrospektive. Die Geschichte beginnt nämlich mit einer totalen Katastrophensituation, obwohl sich die Protagonisten in einer sommerlichen Idylle an den Gestaden eines finnischen Sees befinden. Weil aber in einem ernsten Vater-Sohn-Gespräch mitten auf diesem See die gegenseitigen Lügen aufgedeckt werden und beide volles Verständnis für einander haben, kommt es doch zu einem Happyend und zu einem mutigen Neuanfang für die ganze Familie.
Die vom Autor mit viel Empathie, Humor und Witz geschriebene Geschichte bekommt durch die Erzählweise des Sprechers Martin Baltscheit in der Rolle des Matti einen besonderen Charme und eine besondere Authentizität. Er verkörpert mit seiner Stimme und seiner Interpretation absolut glaubhaft den naiv-pfiffigen Matti, der sich über die Lügen der Erwachsenen empört, der mal liebevoll, mal leicht genervt mit seinem kleinen Bruder umgeht. Und man nimmt es ihm ab, wenn er in totaler Panik im Flugzeug nach Finnland sitzt. Aber auch den anderen sprechenden Personen verleiht Baltscheit eine ungeheure Lebendigkeit; speziell dem finnischen Onkel Jussi, der mal Finnisch, mal Deutsch spricht. Da zeigt sich natürlich der Vorteil des Hörbuchs. Wer weiß denn schon genau, wie Finnisch klingt?
Das Hörbuch konzentriert sich übrigens ganz auf den Text und verzichtet auf oft übliche Nebengeräusche oder musikalische Einlagen. So kann sich der Hörer voll auf den Protagonisten Matti und seine teils witzige, teils dramatische Erzählweise einstimmen. Dadurch wird das Hörbuch auch dem gedruckten Text gerecht. Schließlich hatte das Buch ein höchst positives Echo in den Rezensionen verschiedener Zeitungen und wurde mit dem Peter-Härtling-Preis ausgezeichnet.