Matti und Sami und das größte Stück vom Glück

Autor*in
Naoura, Salah
ISBN
978-3-407-75823-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
160
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2022
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Salah Naoura erzählt gewohnt witzig von dieser seltsamen deutsch-finnischen Familie. Aber es fehlt die Kraft der ersten beiden Bände.

Beurteilungstext

Mit „Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums“ (2011) und „Matti und Sami und die verflixte Ungerechtigkeit der Welt“ (2019) hat Salah Naoura zwei nicht zu umfangreiche Kinderbücher vorgelegt, die voller kindlicher Ermächtigung, einer etwas chaotischen Anarchie und Sprachwitz stecken. Auch der 2018 erschienene Film zum Buch von Stefan Westerwelle ist hervorragend gelungen. Und da bietet es sich ja an, einen weiteren Band zu schreiben.

Die Handlung setzt da ein, wo der zweite Band endet: nach zwei Monaten in Finnland geht es zurück nach Deutschland, weil Tante Eva überraschend gestorben ist und die Mutter nun ihren Bruder – Onkel Kurt – nicht allein lassen möchte. Das bedeutet für Matti, dass er wieder in seine alte Klasse zurückkommt und für Sami eine verspätete Einschulung in eine deutsche und nicht wie gehofft eine finnische Schule. Matti und der Mama geht es in Deutschland besser, Sami und dem Vater schlechter. Letzterer ist allerdings während des größten Teils der Handlung in seinem Arbeitszimmer und programmiert Handyspiele. Auch die Mutter findet schnell eine Arbeit, die Kinder müssen sich selbst zurechtfinden, füreinander da sein. Matti versucht viel, damit Sami sich wohlfühlt und organisiert ein „Finnlandprogramm“ mit ihm. Im Zoo wollen sie das Rentier Jonathan besuchen – doch das ist leider gerade gestorben. Mit einem Schlauchboot fahren sie an einen See, doch leider reißt der Angelhaken ein Loch in das Boot und sie gehen unter. In seiner neuen Klasse spricht Sami kein einziges Wort, die Lehrerin denkt, dass er kein Deutsch kann. Und immer hängt über der Handlung die Hoffnung, die nächsten Ferien in Finnland zu verbringen – das klappt nicht in den Herbst-, Weihnachts- und Osterferien, dafür aber in den nächsten Sommerferien.

Naoura versteht es nach wie vor, witzig zu erzählen. Besondere Komik entsteht z. B. im Elterngespräch mit Samis Lehrerin, in dem der Vater als wortkarger Finne kein Wort sagt, auch wenn Matti ihn bittet. Die Lehrerin denkt, dass er kein Deutsch spricht.
Aber es fehlt insgesamt an Wumms, an Ansätzen, in denen die Kinder wirklich Handlungsmacht bekommen. Einzig ein Kündigungsbrief, den Matti über Vaters Computer verschickt, hat ein wenig diesen Charakter – aber letztlich stellt sich heraus, dass alle Beteiligten einfach darüber lachen. Und so plätschern die Teilhandlungen dahin und auch das Thema „Glück“ bleibt randständig.
Sicher wird auch dieses Buch manch kindlicher Leser:in vergnügliche Lesestunden bieten. Der große Wurf ist es aber nicht und an die Qualität der vorangegangenen Bände kann das Buch nicht anschließen. Schade!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 15.03.2022

Weitere Rezensionen zu Büchern von Naoura, Salah

Naoura, Salah

Superflashboy

Weiterlesen
Naoura, Salah

Frau Susetts wundersame Reise

Weiterlesen
Naoura, Salah

Superflashboy und das Geheimnis von Shao-Shao

Weiterlesen
Naoura, Salah

Superflashboy

Weiterlesen
Naoura, Salah

Superflashboy und das Geheimnis von Shao- Shao

Weiterlesen
Naoura, Salah

Superflashboy und das Geheimnis von Shao-Shao

Weiterlesen