Mathildas Katze
- Autor*in
- Gravett, Emily
- ISBN
- 978-3-7373-5069-3
- Übersetzer*in
- Gutzschhahn, Uwe-Michael
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Gravett, Emily
- Seitenanzahl
- 28
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Frankfurt/Main
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wir lernen Mathilda kennen und ihre Katze. Mathilda weiß, was ihre Katze wirklich will, und das schreibt sie auch auf. Mathildas Katze ist nicht immer einer Meinung mit dem Text, man könnte sogar sagen, sie ist mit dem ganzen Text nicht einverstanden. Ein herrliches Gegeneinander von Bild und Text - ausgedacht, geschrieben und gezeichnet von Emily Gravett: ein Qualitätsmerkmal.
Beurteilungstext
Hey, das ist ein Schwung, ein Elan, ein Verve! Drei Mal setzt Mathilda an und zählt auf, was ihre Katze alles mag, und auf jeder der nächsten Seiten ist dieser Teil immer durchgestrichen. Mathilda ist ein blondes Mädchen, ziemlich wild und übermütig, und sie trägt ein Katzenkostüm in den gleichen rotbraunen Streifen wie ihre Katze sie ebenfalls trägt. So übermütig Mathilde, so schüchtern die Katze, flieht und versteckt sich, weicht dem fliegenden Wollknäuel aus, wird fast vom Dreirad überfahren und darf beim Picknick auf dem Fußboden im Zimmer sich an einer Banane erfreuen, ungeöffnet.
Mathilda bekommt von all dem nichts mit. Sie lebt sehr glücklich vor sich hin und formuliert nebenbei den Text, der der Wirklichkeit der Bilder vollkommen widerspricht und damit den herrlichen Humor des Bilderbuches transportiert. Völlig klar, das wissen auch zweijährige Kinder bereits, dass Katzen mit einem Blatt Papier und einem Stift nichts anfangen können, dass also die Aussage ""Mathildas Katze mag malen"" falsch sein muss. Wie falsch allerdings, das stellt Emily Gravett im Kontrast dar. Mathilda ist sich keiner Falschaussage bewusst. Sie ist vertieft in das Zeichnen. Wir sehen bereits acht fertige Bilder, auf denen sie sich selbst und ihre Katze als ein Herz und eine Seele darstellte. Und wir sehen die Katze vor diesem leeren Blatt und dem Stift, der Unterkiefer leicht eingezogen, die Augen groß auf die Malutensilien gerichtet, die Ohren scharf gespitzt. ""Was soll ich denn damit?"", scheint sie zu denken.
Den erzieherischen Anspruch, den man nun vermuten könnte (""Denk dran, dass ein Tier kein Mensch ist und andere Ansprüche an das Leben stellt, die wir Menschen diesem bieten müssen!"") lässt die Autorin und Illustratorin am Schluss gottseidank nicht zu. Das Buch verlöre den Charme und den Humor, und die sehr liebenswerte Wendung am Ende der Geschichte, die eben das Leben von klaren Richtlinien und von vielem (Nach-) Denken vor dem Handeln unterscheidet, nicht zuließe.
So aber schauen wir das Buch immer und immer wieder gern an. Es könnte sogar unser Lieblingsbuch werden, nicht wahr, Mohrle?