Lilli Kolibri. Die Verwandlung der Königspalmen

Autor*in
Petrick, Nina
ISBN
978-3-7855-8695-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schmidt, Vera
Seitenanzahl
75
Verlag
Loewe
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Bindlach
Jahr
2018
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Lilli Kolibri träumt im kubanischen Regenwald von einem Gespräch mit den Königspalmen. Der Besuch von zwei unbekannten Vögeln macht Lilli bald klar, dass diese es mit hinterhältigen Methoden auf die Palmen abgesehen haben. Mit Zauberei und Freundschaft rettet Lilli die Palmen.

Beurteilungstext

Lilli Kolibri lebt mit ihren Freunden im kubanischen Regenwald. Sie träumt von einem Gespräch mit den Königspalmen, jenen wertvollen und meterhohen Bäumen. Doch vom eifrigen Treiben der Regenwaldbewohner wird Lilli geweckt. Sie erwarten Gäste und bereiten für diese eine große Begrüßungsparty vor. Mit einem Flugzeug kommen Krabbenbussard Carlos von Rodor und Elfenbeinspecht Pepe angereist. Während die einen ausgelassen feiern, berichtet Opossum Miguel von einer furchtbaren Entdeckung: Die Königspalmen sind von Käfern befallen und drohen, auf das Dorf der Tiere zu stürzen. Krabbenbussard und Elfenbeinspecht bieten ihre Hilfe an und wollen die Bäume entfernen und mitnehmen, damit dem Dorf keine Gefahr mehr droht. Lilli durchschaut dank ihres Traumes die bösen Absichten sofort und auch Specht Pepe schlägt sich plötzlich auf die Seite der Dorfbewohner. Absichtlich hat der Krabbenbussard die Käfer auf die Bäume gesetzt und spekuliert, dass die wertvollen Gehölze so in seine Hände fallen könnten, berichtet Pepe. Lilli beschwört mit Hilfe eines Zauberspruches die Palmen, welche daraufhin ihre Kokosnüsse auf den Krabbenbussard werfen. Dieser flieht kurzerhand und das Dorf kann friedlich weiterfeiern.
Die Protagonisten verkörpern sowohl menschliche als auch tierische Merkmale und Verhaltensweisen. So kommen die Vögel mit dem Flugzeug angereist, leben in Häusern. Zugleich nutzt Lilli ihre Flügel aber auch zum Fliegen, so wie bei Vögeln üblich. Die Texte beinhalten weitgehend einfach Wörter und Satzkonstruktionen, welche aber immer wieder durch anspruchsvolle, meist zusammengesetzte Wörter (z.B. Hibiskusblütenkuchen) ergänzt werden. Die exakte Bezeichnung der Tierarten ist für Erstleser eine Herausforderung, aber durchaus schaffbar und motivierend. Besonders die Illustrationen helfen durch ihre Darstellungen beim Verstehen. Unterschwellig werden immer wieder kurze spanische Ausdrücke eingebaut. Die Namen der Tiere sind abgestimmt auf den Handlungsort. Teilweise führt diese zeitweilige Zweisprachigkeit zu Irritation bei den Lesern, Teilweise wird sie im Text aufgelöst oder ist durch den Zusammenhang verständlich. Im Gespräch kann die Irritation durch eine kurze Erklärung aufgelöst werden und kann dann als anregend aufgenommen werden.
Die Handlung ist gespickt mit vielen verschiedenen Ansätzen, angefangen von Zauberei und Freundschaft bis hin zu Kriminalität und detektivischen Momenten. Doch trotz der netten Dialoge und bunten Charaktere erscheint mir das Buch im Ganzen nicht rund. Zu viele Momente der Geschichte greifen nicht ineinander. Andererseits gibt es Rahmen innerhalb des Buches, wie beispielsweise die Hymne des Dorfes, die es aufwerten. Der Text kann den liebevoll gestalteten Illustrationen nicht nahekommen.
Lobend zu erwähnen sind die ausladend bunten Illustrationen, welche den Farbreichtum des Regenwaldes widerspiegeln. Die vielen Details (z.B. Kopfkissen in Blütenform) laden zum ausgiebigen Betrachten ein. Schade, dass auf dem Cover des Buches der Titel mit Glitzer unterlegt wurde. Dies dürfte viele Jungen daran hindern, zuzugreifen, obwohl der Inhalt des Buches nicht einzig auf Mädchen ausgerichtet ist.
Bei der breiten Auswahl an Büchern dieser Form bleibe ich abschließend kritisch gegenüber diesem Buch. Freunde des ersten Bandes mögen auch Gefallen am Nachfolger haben; ich konnte Lilli Kolibri nur teilweise genießen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von kst; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 27.02.2020

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